Der Mangel an deutschen Touristen birgt das Risiko von Einnahmeverlusten von über einer Milliarde dänischen Kronen (134 Mio. Euro). Urlauber und der Tourismus im Allgemeinen stehen vor einer schwierigen Zeit, nachdem die Regierung beschlossen hat, ihre Grenzen im Rahmen des Kampfes gegen das Coronavirus zu schließen.

Es kann für die Hausbesitzer und die Tourimusbranche sehr teuer werden, insbesondere dürfen die Deutschen die Grenze voraussätzlich wieder erst nach Ostern überqueren. Lars Ravntoft, Büroleiter von „Købmand Hansens Ferieudlejning“, war tief betroffen, als er gestern Abend die Nachricht erhielt. Die Agentur hat 800 Ferienhäuser in Henne Strand und 126 ausländische Touristen waren heute auf dem Weg nach Henne.

„Unsere Gäste sind zu 90 Prozent Deutsche und recht treue Gäste. Es gibt welche, die 10 oder vielleicht 50 Mal hierher gekommen sind. Sie kommen oft mehrmals im Jahr und plötzlich können sie nicht mehr hierher kommen“, klagt Lars Ravntoft.

„Wir sind ein Gebiet, das hauptsächlich vom Tourismus lebt, und Ostern ist die Hochsaison, daher hat es große wirtschaftliche Konsequenzen. Wir hoffen natürlich, dass die Grenzschließung nicht verlängert wird, denn dann muss ich befürchten, dass es Unternehmen gibt, die den Schlüssel ganz abgeben müssen“, sagt Lars Ravntoft.

Das gleiche Szenario befürchtet Per Dam, Geschäftsführer von „Sol og Strand“, der in Blokhus mit lokalen Agenturen an 21 Standorten im Land ansässig ist. „Die offensichtliche Folge ist, dass wir keine Gäste aus dem Ausland bekommen, und wir hätten viele von ihnen haben sollen. Wir können dann hoffen, dass es einige dänische Familien gibt, die sagen, dass sie während dieser Zeit einen Ausflug ins Ferienhaus machen und es genießen werden“, sagt Per Dam.

Das Schließen der Grenzen werde einen enormen Einfluss auf die dänische Tourismusindustrie haben, sagt er.

„Wir hoffen natürlich, dass dieses auch von den Behörden berücksichtigt wird, da es um Arbeitsplätze und das Leben der Menschen geht. Und irgendwann hoffen wir, dass sich hier alles beruhigt und die Infektion gebremst wird, und dann gibt es auch ein Leben, das danach funktionieren muss“, sagt Per Dam.

Nikolaj Østa war von einem kleinen Schock betroffen, als er gestern die Ankündigung des Premierministers hörte. Er vermietet 20 Hütten und 75 Boote in Spodsbjerg auf Langeland, hauptsächlich für Leute, die zum Fischen kommen. Fast alle seiner Kunden sind Ausländer und die Folgen sind daher schwerwiegend für ihn.

„Es war ein großer Schock für mich. Das habe ich nicht kommen sehen“, sagt Nikolaj Østa und fügt hinzu: „Es bedeutet einen enormen wirtschaftlichen Abschwung. Ich habe Leute, die herumlaufen, die ich bezahlen muss, und ich muss Hafengebühren und Miete bezahlen, obwohl ich kein Geld einnehme, also ist es ein großes Problem.“

Ein Großteil des Umsatzes von Nikolaj Østa wird in den Frühlingsmonaten erzielt, und ab dem 11. April war alles vermietet. Daher ist es genau dann entscheidend, wann sich die Grenzen wieder öffnen. „Ich stimme zu, dass es ein ernstes Problem mit Corona ist. Aber aus touristischer Sicht hätte ich gerne Freitag, den 10. April statt am Montag den 13. April gesehen.

Wenn die Grenzen nach dem ersten Monat weiterhin geschlossen bleiben, hat es noch weitere finanzielle Konsequenzen.

Mogens Gade (Venstre / Rechtsliberale Partei), Bürgermeister der Kommune Jammerbugt, wo sich unter anderem Blokhus, Thorup Strand und das Svinkløv Badehotel befinden, hofft, dass die Regierung auch bereit ist, die Wirtschaft zu unterstützen, wenn wir sie darum bitten.

von

Günter Schwarz – 14.03.2020