(Esbjerg) – Die vorübergehende Grenzschließung hat erhebliche Konsequenzen. Im schlimmsten Fall bedeutet dies den Verlust von Arbeitsplätzen und auf längere Sicht auch Insolvenzen, vorhersagt „Business Esbjerg“.

Die Grenzschließung von Samstagmittag bis nach Ostern wird die Tourismusbranche hart treffen, heißt es ebenfalls in der Einschätzung mehrerer Wirtschaftsexperten.

Der Bürgermeister von Tønder, Henrik Frandsen (Venstre / Rechtsliberale Partei), ist besorgt über die Tourismusbranche in der Kommune. 70 Prozent der Touristen sind Deutsche, die in den rund 1.500 Ferienhäuser ihren Urlaub verbringen, hauptsächlich auf Rømø und in Arrild Ferieby. „Ostern sind die Ferienhäusern normalerweise ausverkauft, und leider wird es dieses Jahr nicht so sein“, sagt der Bürgermeister.

Auch die Geschäfte in Esbjerg sehen in der kommenden Zeit nicht besonders positiv aus. „Die Schließung der dänischen Grenzen wird erhebliche Konsequenzen für die Geschäftswelt im Südwesten Jyllands (Jütlands) haben. Es ist noch nicht möglich, Zahlen und Schätzungen darüber abzugeben, wie schwer es uns treffen wird, da sich die Situation so schnell entwickelt hat“, heißt es von „Business Esbjerg“ und man denkt, das kostet langfristig viele Arbeitsplätze und führt auch zu Insolvenzen.

Derzeit ist die Tourismus- und Erlebnisbranche besonders betroffen – Hotels, Restaurants, Musik und Veranstaltungsorte, Bars, Museen und Sehenswürdigkeiten. Im nächsten Monat wird es auch keine deutschen und niederländischen Gäste geben, die einen Frühlingsurlaub entlang der Westküste und des Wattenmeeres machen werden“, sagt Susanne Nordenbæk, Direktorin von „Business Esbjerg“.

Sowohl Henrik Frandsen als auch Susanne Nordenbæk verstehen jedoch den Ernst der Lage. Die Geschäftswelt hat diesbezüglich jedoch einen großen Wunsch an die Politiker. „Wir verstehen voll und ganz, dass in dieser ungewöhnlichen Situation drastische Schritte erforderlich sind. Wir fordern sie daher dringend auf, sich schneller darauf zu konzentrieren, den am stärksten betroffenen Branchen zu helfen, in denen immer mehr Unternehmen um ihr Übderleben kämpfen. Wenn sie nicht so schnell wie möglich Hilfe bekommen, wird es Massenentlassungen und Insolvenzen geben, und dann wird die Krise noch gößer werden. Die Geschäftswelt sucht nach Lohnausgleich für die am stärksten betroffenen Branchen sowie nach Lösungen, die dazu beitragen, die Liquiditätsprobleme der Unternehmen zu verbessern, und nach Möglichkeiten für mehr Garantien für Verdienstausfälle bei Veranstaltungen, Reisen usw.“, sagt Susanne Nordenbæk.

Die Präsidentin der „Destination Vesterhavet verwendet auch starke Worte, wenn es um die Folgen der Grenzschließung geht. „Es ist eine Katastrophe für die dänischen Tourismusakteure und wird erhebliche Konsequenzen für die Mitglieder der ,Destination Vesterhavet‘ haben. Ich appelliere an die Regierung, konkrete Initiativen zu entwickeln, die der Branche in einer schwierigen Zeit helfen können“, heißt es von Lisbeth Valther, Präsidentin der „Destination Vesterhavet“.

von

Günter Schwarz – 14.03.2020