Wie alle anderen Veranstaltungen in Dänemark sind auch die Gottesdienste vom Coronavirus betroffen, so dass die Möglichkeit, sich in Krisenzeiten im Kirchenraum zu treffen, nicht in Frage kommt. Alle Gottesdienste werden auf Anordnung der Bischöfe der dänischen Folkekirken (Volkskirche) für die nächsten 14 Tage gestrichen. Aber die Pastoren stehen weiterhin Menschen zur Verfügung, die sie brauchen.

„Im Moment müssen wir alle dazu beitragen, die Ausbreitung der Infektion zu verzögern. Es ist schwierig, den Sonntagsgottesdienst und die anderen guten Ereignisse abzusagen, bei denen sich Menschen in der Kirche versammeln. Die Pastoren stehen natürlich weiterhin für Gespräche zur Verfügung, auch für Menschen, die sich in dieser Situation einsam und ängstlich fühlen. Und dann müssen wir uns auf den Tag freuen, an dem wir uns wieder versammeln können“, sagt die Bischöfin vom Haderslev Stift, Marianne Christiansen.

Moderne Technologie und soziale Medien helfen jedoch auch Kirchen und Priestern. In der sehr aktiven Gemeinde Løsning von Hedensted ist Pastor Sune Skjold Skarsholm am Sonntagmorgen mit einem Live-Streaming-Service von zu Hause aus bereit. Der Gottesdienst wird mit einer verkürzten Liturgie abgehalten.

„Menschen brauchen in dieser Zeit auch spirituelle Fürsorge. Wenn Menschen nicht in die Kirche kommen können, müssen wir virtuell zu den Menschen kommen“, sagt Sune Skjold Skarsholm, bevor der Gottesdienst am Sonntag über Youtube gestreamt wird. Die Løsning Gemeinde überträgt außerdem täglich außer sonntags Live-Streaming-Morgengebete, der rund 300 Gläubige auf Youtube folgen.

Die traditionellen Gottesdienste der Løsning Gemeinde sind mit 200 bis 300 Kirchgängern immer gut besucht – und auf Youtube waren ständig über 300 Zuschauer im Live-Stream.

Auf Drängen der Bischöfe des Landes arbeiten Geistliche und Pastoren an vielen Orten mit ähnlichen Angeboten des virtuellen Kirchenlebens.

Die Folkekirkee und Corona

  • Die bekannten kirchlichen Handlungen, nämlich. Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen können weiterhin unter Berücksichtigung der Umstände und damit in anderer Form als üblich durchgeführt werden. Es wird nicht im Zusammenhang mit Gottesdiensten geschehen und es wird in der Regel keinen öffentlichen Zugang geben.
  • Die Teilnehmerzahl muss an die Umstände angepasst sein und darf auf keinen Fall 100 Teilnehmer überschreiten.
  • Die Bischöfe empfehlen, dass die Kirchen nur halb voll sind. Daher muss entweder die Anzahl der Gäste für die Hochzeit oder die Taufe begrenzt werden oder der Termin kann verschoben werden.
  • Der Konfirmationsunterricht wird für die nächsten 14 Tage ebenfalls abgesagt, und die kirchlichen Schulen sind ebenfalls geschlossen.
  • Zahlreiche Pastoren bereiten Videoauftritte zumeit auf Youtube vor.

von

Günter Schwarz – 15.03.2020