Djursland von Grenzschließung schwer getroffen
(Fjellerup) – Ab Samstag um 12:00 Uhr schloß Dänemarks Grenzen für alle nicht dänischen Staatsbürger ohne einen wichtigen Fall ins Land einzureisen. Diese Regierungsentscheidung wird den Tourismus hart treffen – zum Beispiel auch das Djursland, die jyske (jütländische) Halbinsel am Kattegat.
Fjellerup ist ein Ferienort im nördlichsten Djursland, in der die Mehrheit der wenigen Händler vom Tourismus lebt, und insbesondere die deutschen Touristen machen einen großen Teil der Einnahmen aus, wie die der Waffelbäckerei und die der Ferienhausvermieter.
Die Entscheidung, die Grenzen des Landes zu schließen, um die Ausbreitung der Coronainfektion einzudämmen, ändert in der Ferienregion jedoch alles. „Dieses ist natürlich ein Schlag für unsere gesamte Branche und ein sehr ungewöhnlicher Schritt. Wir haben innerhalb kürzester Zeit 40 Buchungsabsagen von Buchungen bis Ostern erhalten“, sagt der Eigentümer des Vermieters „Dancenter Fjellerup“, Peter Skovgaard.
Er fürchtet nicht nur um sein eigenes Geschäft und das Geschäft der Ferienhausvermieter, sondern um ganz Fjellerup. „Die Schließung der Grenzen betrifft uns alle. In Fjellerup sind wir stark vom Tourismus abhängig, daher wird es finanziell schwierig“, sagt Peter Skovgaard.
Er bleibt jedoch mutig und versteht die ergriffenen Maßnahmen voll und ganz. Anders kritisch betrachtet die Ferieudlejernes Brancheforening die Entscheidung, die Grenzen zu schließen. Der Fachverband vertritt Vermietungsagenturen mit über 40.000 zu vermietenden Ferienhäusern.
Laut Geschäftsführer Carlos Villaro Lassen bedeutet die Schließung der Grenze, dass nur deutsche Urlauber bis Mitte April rund 1,4 Millionen Nächte in Ferienhäusern absagen müssen.
„Es ist völlig unvernünftig, uns so kurzfristig zu informieren und den dänischen Küstentourismus so stark zu belasten. Allein kurzfristig sind im dänischen Küstentourismus etwa 1.200 Arbeitsplätze gefährdet, und Dänemark verpasst nächsten Monat einen Umsatz von über einer Milliarde Kronen (134 Mio. Euro)“, sagt Carlos Villaro Lassen.
Er hält es nur für angemessen, dass die Ferienhausbranche eine vollständige Entschädigung für die Kosten der vielen abgesagten Ferien erhält. „Es ist eine Situation, die der dänische Küstentourismus nicht allein bewältigen kann. Wir beißen uns zusammen die Zähne, aber viele Unternehmen sind betroffen. Das müssen wir als Gesellschaft gemeinsam tragen“, meint er.
In Fjellerup hofft Peter Skovgaard vom Dancenter, dass die Dänen in der kommenden Zeit einige der Probleme lindern und Ferienhäuser buchen werden. „Ich bin nur auf das Verständnis von Vermietern und auf enttäuschte Gäste aus besonders Deutschland getroffen. Die Hoffnung ist, dass sie zurückkehren und die Dänen in der schwierigen Zeit buchen“, erzählt er.
von
Günter Schwarz – 16.03.2020