(Sønderborg) – Die überwiegende Mehrheit der Wärmestuben sind sowohl in Syd- og Sønderjylland (Süd- und Südjütland) als auch im ganzen Land aufgrund der derzeitigen Coronasituation geschlossen worden. Nur wenige halten offen, um den obdachlosen Bürgern zumindest noch ein Lunchpaket auszuhändigen.

Die Leiterin der Wärmestube in Sønderborg macht sich Sorgen um die Bürger, denen sie nicht mehr in angemessenem Maße helfen kann.

Arbeitsplätze im Öffentlichen Dienst, Krankenhäuser und Schüler, sie alle bemerken, dass das Coronavirus nach Dänemark gekommen ist. Die Wärmestuben des Landes mussten nun auch die Konsequenz ziehen. Am Freitag schloss die Heilsarmee der Kirche daher viele ihrer Wärmestuben.

Dieses gilt auch für die Wärmestube in Sønderborg, wo normalerweise etwa 45 Personen um die Tische versammelt waren, und wo es jetzt völlig leer ist.

„Die Benutzer einer Wärmestube sind in der Regel die Gruppe der Obdachlosen in der Stadt“, sagt die Leiterin der Wärmestube der Heilsarmee der Kirche in Sønderborg. Dazu gehören ältere Menschen, chronisch Kranke und Süchtige. Und das Personal hat keinen Zweifel daran, dass es jetzt im Alltag der Obdachlosen eine große Leere geben wird.

„Es ist ihr Wohnzimmer, ihre Gemeinschaft – ihre unmittelbare Familie. Sie haben nicht viel anderes als diese Wärmestube. Wenn sie geschlossen ist, denke ich, dass es viele gibt, die mit niemanden sonst sprechen können. Wir können ihnen jetzt nur noch ein Lunchpaket anbieten, und wir können ihnen vorerst keinen weiteren Schutz bieten“, klagt Pia Skov Christensen, Leiterin des Heilsaremee-Wärmesaals der Kirche in Sønderborg.

Wenn die Leiterin an die Obdachlosen denkt, die sie sonst in ihrem täglichen Leben zu sehen gewohnt war, dann wird sie nervös. „Ich mache mir Sorgen um unsere Besucher. Ich mache mir wirklich Sorgen um sie,“, sagt sie.

Normalerweise helfen die Wärmestuben den Obdachlosen auch beim Kontakt zu Ärzten, zum Krankenhaus und zur Kommune, wenn sie krank sind oder Behördengänge zu erledigen haben. Und das beunruhigt Pia Skov Christensen sehr, dass sie diesen Menschen jetzt nicht mehr auf die gleiche Weise helfen können.

„Wir sind in gewisser Weise der Brückenbauer und der Lenker für diese Menschen. Jetzt ist alles heruntergefahren und dann sind sie vollständig auf sich gestellt. Obwohl wir mit dem einen oder anderen über Handy versuchen, in Kontakt zu bleiben, ist es nicht dasselbe. Wir können ihnen nicht das geben, was wir ihnen geben können und was sie brauchen“, sagt sie.

von

Günter Schwarz – 18.03.2020