(Randers) – Die Fahrer der Busse haben Angst vor der Verbreitung von COVID-19 und davon infiziert zu werden, wenn Kunden bar bezahlen. Jetzt ist der dänische Verkehrsminister Benny Engelbrecht (Socialdemokraterne) ihnen zur Hilfe gekommen.

Obwohl die Verkehrsgesellschaft Midttrafik am Mittwoch ein Sitzverbot auf den vorderen Sitzen der Busse anordnete, waren die Busfahrer alles andere als zufrieden. Midttrafik hielt dennoch weiterhin daran fest, dass es immer noch möglich sei, in den Bussen bar zu bezahlen. Und gerade diese Aktion, bei der Geld den Besitzer wechselt, führte bei den Busfahrern zu der Angst vor einer Infektion mit dem Virus, und weshalb sie sich entschieden haben, sich dagegen aufzulehnen.

„Wir finden es kopfschüttelnd und zutiefst verantwortungslos, wie Midtrafik handelt. Ihre Schreibtischentscheidungen sind uns ziemlich gleichgültig. Wir wollen als Fahrer nicht mit dem Tod fahren“, hieß es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft, 3F Randers Transportgruppe.

Doch es dauerte nicht lange, bis die Busfahrer das bekamen, was sie forderten – aber die Hilfe kam von einer etwas unerwarteten Seite. Der Verkehrsminister Benny Engelbrecht forderte die öffentlichen Verkehrsunternehmen auf, den Ticketverkauf in den Bussen vorübergehend einzustellen.

„Ich bin überrascht, dass der Minister so schnell auf unseren Anruf reagiert hat“, sagt Jens Laursen, Vorsitzender der 3F Randers Transportgruppe und fährt fort: „Ich verstehe nicht, dass die Unternehmen die Initiative nicht selbst ergriffen haben. Es ist total lächerlich zu sagen, dass die Passagiere in der Hintertür einsteigen müssen und dann einfach den ganzen Weg durch den Bus zu uns Fahrern laufen und bar bezahlen können.“

In einer Pressemitteilung des Ministeriums für Verkehr und Wohnungswesen heißt es, dass die Forderung, den Ticketverkauf einzustellen, auf der Angst der Fahrer vor einer Ausbreitung der Infektion durch den engen Kontakt mit den Passagieren beruht, den der Ticketverkauf mit sich bringt.

„Ich bin besorgt, ob der öffentliche Verkehr erhalten bleibt. Dieses liegt aber auch zum Teil daran, dass wir sicherstellen müssen, dass Menschen mit sozialkritischen Funktionen zur Arbeit und zurück gelangen können. Deshalb sollten wir meiner Meinung nach auch auf die Fahrer hören“, sagt Benny Engelbrecht in der Pressemitteilung.

Laut Jens Laursen haben alle Busunternehmen die Anordnung bereits angenommen. „Ich weiß, dass Midttrafik der Aufforderung nachgekommen ist, und zumindest habe ich noch nichts von einigen Unternehmen gehört, die dies nicht getan haben. Es fällt mir schwer zu glauben, dass es das gibt.“

Die Anordnung des Verkehrsministers wird von den Busfahrern in Randers mit großer Zufriedenheit aufgenommen. „Wir freuen uns sehr darüber und über das rasche Vorgehen des Ministers. Es war eine gute Arbeit“, sagt Jens Laursen.

Wenn nichts passiert wäre, hätte Jens Laursen keinen Zweifel daran, was der nächste Schritt gewesen wäre. „Wenn nichts passiert wäre, wäre der Busverkehr eingestellt worden. Andernfalls hätten wir Fahrer uns möglicherweise geweigert, Barzahlungen zu akzeptieren“, sagt er.

Wenn es nach den Fahrern geht, sollten sie vollständig abgeschirmt werden, so dass die Passagiere sie laut Jens Laursen überhaupt nicht erreichen und mit ihnen in Kontakt kommen können. „Doch das jetzt erreichte ist das zweitbeste, und ich glaube, es ist ausreichend“, sagt der Gewerkschaftler.

von

Günter Schwarz – 19.03.2020