(Holbæk) – In Holbæk begannen die Mitarbeiter des privaten Pflegedienstes „Omsorg Sjælland“ am Freitagmorgen zu singen. Es hat die Stimmung vebessert, heißt es von der Niederlassungsleiterin in Holbæk.

Das Coronavirus hat es in letzter Zeit nicht einfach gemacht, in der Alten- und Krankenpflege zu arbeiten. Dieses können alle Mitarbeiter*innen bei der privaten Pflegefirma „Omsorg Sjælland“ in Holbæk nur unterstreichen.

„Es ist so schwer. Ich denke, wir haben alle Angst. Nicht weil wir das Virus selbst bekommen, sondern weil wir zu viele ältere und schwachen Bürger zu pflegen haben, die zu der besonders gefährdeten Risikogruppe gehören“, sagt die Niederlassungsleiterin Bettina Quaade.

Am Donnerstag kam es mit ihren Mitarbeitern*innen zu einer ganz besondere Stimmung – und die war nicht positiv. „Es lag wie eine schwere Stimmung im Haus. Es war ruhig, obwohl wir alle sehr beschäftigt waren. In gewisser Weise war es ein ruhiges Arbeiten, aber die Leute schienen deprimiert zu sein“, sagt Bettina Quaade und fügt hinzu: „Also habe ich mit einigen im Büro gesprochen, dass wir etwas tun müssen.“

Und so taten sie es. Am folgenden Tag, am Freitagmorgen, bat die Niederlassungsleiterin alle Mitarbeiter*innen, nach der morgendlichen Arbeitseinteilung mit der Überprüfung aller Coronarichtlinien und die Erörterung der Situation der Pflegenden in den Hof zu gehen.

„Ich sagte, sie sollten da rausgehen – in einem guten Abstand voneinander – weil ich nur noch einige Dinge hatte, über die ich sie informieren wollte“, sagt Bettina Quaade und berichtet: „Im Hof dann begann ich ein gemeinsames Lied anzustimmen – den Klassiker „Alle Sømænd er Glade for Piger“ (Alle Seemänner sind glücklich über Mädchen) – und anschließend verteilte ich für alle Lakritz bei der Arbeit.“

„Es hat so viel Spaß gemacht. Und sie wussten von nichts. Aber es war einfach ein guter Morgen, und es hat sich über das ganze Wochenende hingezogen, das trotz der vielen Arbeit sehr entspannt verlief. Es gab einfach eine ganz andere Stimmung da draußen unter den Leuten“, sagt Betinna Quaade.

Jetzt wollen sie ein- oder zweimal pro Woche bei „Omsorg Sjælland“ singen, und die Auswahl der Songs wählen jetzt die Mitarbeiter*innen. „Es soll die Stimmung verbessern, denn der Alltag ist in dieser Zeit sehr schwer für uns. Aber wir halten unsere Köpfe hoch“, sagt dieNiederlassungsleiterin.

von

Günter Schwarz – 23.03.2020