(Odense) – Eine Lieferung von einer Million Schutzmasken an das Universitätsklinikum Odense ist auf dem Weg durch Deutschland verschwunden. Am Montagabend sei eine neue Sendung aus China in Kastrup eingetroffen, schreibt die Tageszeitung „Politiken“.

In den dänischen Krankenhäusern gibt es kaum Schutzmasken, die die medizischen und pflegerischen Mitarbeiter im Gesundheitswesen jetzt dringender als je zuvor benötigen und die aufgrund des Mangels derzeit ohnehin schon versuchen, Schutzausrüstung einzusparen.

Ende letzter Woche war ein weiteres Flugzeug mit einer Million Schutzmasken zum Odense University Hospital unterwegs. Aber über das Wochenende musste man feststellen, dass die Masken nicht geliefert worden waren. Sie sollen irgendwo in Deutschland aus dem Flugzeug verschwunden sein, aber niemand weiß, wo sie gelandet sind, meldete „Politiken“ am Dienstag.

Am Sonntagnachmittag wurde eine E-Mail an die Mitarbeiter des Universitätsklinikums Odense gesendet, in der sie über die Situation informiert wurden. In der Zeitung heißt es, dass das Fehlen von Operationsmasken im Krankenhaus derzeit kritisch ist.

Der Berater des Universitätsklinikums Odense, Joachim Hoffmann-Petersen, wurde auch schon von mehreren Ärzten kontaktiert, die Angst vor einer Infektion haben und die Infektion an Kollegen und Patienten weitergeben könnten.

„Wenn wir die schwachen Patientengruppen selbst infizieren, werden wir neue Patienten für uns selbst schaffen. Dieses führt außerdem dazu, dass wir noch mehr Patienten haben, aber weniger Gesundheitspersonal zur Arbeit kommt, weil sie im Falle einer Infektion ein bis zwei Wochen zu Hause bleiben müssen“, sagt er gegenüber „Politiken.

Derzeit sind neue Lieferungen in die dänischen Krankenhäuser auf dem Weg, und mehrere Unternehmen strukturieren ihre Produktion so um, dass sie zur Herstellung von Schutzausrüstung beitragen können.

Seit der Versand der Masken an das Universitätsklinikum Odense in Deutschland verschwunden ist, ist ein weiteres Flugzeug mit 500.000 neuen Schutzmasken, Testgeräten und Schutzanzügen an Bord in Kastrup gelandet. Laut der Zeitung ist es eine Spende des Gründers des chinesischen Online-Händlers „Ali Baba“.

von

Günter Schwarz – 24.03.2020