Kunsthandwerker spüren die Coronakrise
(Bornholm) – Wie so viele andere spüren auch die Bornholmer Kunsthandwerker die Koronakrise. Ostern ist normalerweise der Beginn der Tourismus- Saison, in der die ersten Touristen kommen, um ihr Kunsthandwerk zu sehen und zu kaufen. Mit der Verlängerung der von der Regierung angeordneten Schließung von Läden, die für die Deckung des Grundbedarfs nicht benötigt werden, wird auch ihr Saisonbeginn verschoben.
„Viele Kunsthandwerker beginnen die Saison zu Ostern, wenn die Touristen vorbeikommen und unsere Kunst erleben möchten. Wir sind derzeit wie viele andere in der Warteschleife“, sagt Sarah Oakman, Vizepräsidentin von ACAB.
Sie sagt, dass sie im ACAB ständig darüber sprechen, was sie tun können, um die Kunst des Kunsthandwerks zu vermarkten, wenn die Touristen wie momentan nicht vorbeikommen können. Zum Beispiel könnte über soziale Medien ein Webshop eingerichtet werden, was aber sicher nicht so ganz einfach zu machen ist.
„Kunst muss persönlich gesehen und in sich aufgenommen werden, weshalb es recht schwierig sein kann, z. B. ein Bild über das Internet zu verkaufen. Viele Menschen möchten fühlen, wie sich jedes einzelne Stück oder Werk anfühlt oder auf sie wirkt, bevor sie es kaufen. Natürlich ist es je nach Handwerk sehr unterschiedlich“, sagt Sarah Oakman.
Neben der Verschiebung ankommender Touristen wird es auch von denjenigen empfunden, die mit Restaurants zusammenarbeiten. Sarah Oakman, eine Töpferin, bemerkt es deutlich.
„Wir hatten eine Bestellung von einem Restaurant in London, die diese jetzt verschoben hat. Es sollte im Juni eröffnet werden, aber jetzt sieht es so aus, als würde es erst im September eröffnet. Wir werden bis dahin keine Zahlung erhalten, bis die Bestellung ausgeführt wird, und daher wird es zu spüren sein“, sagt Sarah Oakman.
Darüber hinaus hatte das ACAB zu Ostern eine gemeinsame Ausstellung in Gudhjem geplant, die jetzt ebenfalls vorläufig schon einmal auf Juni verschoben wurde.
Sie selbst hat kürzlich einen Webshop eröffnet, damit sie mit dem Verkauf ihrer Kunst zumindest ein paar Einnahmen hat. Und das lief ganz gut an, was für sie eine positive Überraschung war. Man muss momentan in anderen Spuren denken. „Es kann möglich sein, ein Lager einzurichten oder mehr über soziale Medien abzusetzen versuchen. Die Krise zwingt uns, noch kreativer zu denken“, schließt Sarah Oakman.
von
Günter Schwarz – 24.03.2020