(Odense) – Um ein wenig Lächeln und gute Laune zu verbreiten, singen die Mitarbeiter der medizinischen Abteilung für Nierenpatienten der OUH (Odense Universitetshospital) jeden Morgen für die Patienten. Da Besuche von Verwandten in diesen „Coronatagen“ verboten sind, versucht das Krankenhauspersonal, seine Patienten so etwas bei Laune zu halten und zu erheitern .

Seit über einer Woche ist es Verwandten verboten, ihre Lieben im Krankenhaus zu besuchen. Diese Anordnung wurde getroffen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu minimieren. Aber es kann einsam für Patienten sein, keinen Besuch zu bekommen. Aus diesem Grund wurden in der Abteilung Y an der OUH, wo Nierenkranke behandelt werden, jeden Morgen Morgenlieder eingeführt.

„Das Morgenlied macht den meisten Menschen Freude. Die Patienten können nicht aus ihren Zimmern kommen, während wir singen, aber es bringt ihnen definitiv ein Lächeln auf die Lippen“, sagt Christina Jørgensen, eine Krankenschwester in der Abteilung für Nierenmedizin.

Jeden Vormittag um zehn Uhr stehen alle Mitarbeiter der Station auf dem Flur vor den Patientenzimmern und singen Morgenlieder. Es sind Ärzte, Krankenschwestern, Sekretäre, Physiotherapeuten, Sozialassistenten und Verwaltungspersonal. „Es gibt uns auch einen ganz anderen Zusammenhalt, weil jeder in der Abteilung es unterstützt“, sagt Christina Jørgensen.

Jeden Morgen stehen die Mitarbeiter der Abteilung für Nierenmedizin auf dem Flur und singen Morgenlieder für die Patienten. Foto: Privat

Morten Langaa arbeitet auch in Abteilung Y zusammen mit Christina Jørgensen, und er glaubt, dass jeder in der Abteilung die neue Initiative wirklich positiv gegenübersteht. „Alle Patienten sind sehr erfreut über das neue Ritual, sie finden es einfach nett und irgendwie hyggelig“, sagt der Physiotherapeut, der wie die übrigen Mitarbeiter jeden Morgen an dem Singen teilnimmt.

Bisher singt nur die Abteilung für Nierenmedizin für die Patienten, aber wenn das Besucherverbot noch lange anhält, könnte es eine Idee sein, die sich über die ganze Klinik verbreitet, glaubt Christina Jørgensen. „Das Morgenlied kam als Idee, wie wir die Traurigkeit der Patienten auf der Station zu spüren bemerkten, jetzt, wo Patienten nicht von ihren Verwandten besucht werden dürfen“, sagt sie.

Und auch Morten Langaa hält die Idee für eine gute Möglichkeit, ein wenig zu kompensieren, weil im Moment keine Besucher kommen. „Ich persönlich bin sehr positiv eingestellt, und wir werden zumindest so lange weitermachen, bis das Besuchsverbot aufgehoben wird. Dass die Angehörigen jetzt nicht hereinkommen dürfen, ist für die Patienten schade“, meint Morten Langaa.

von

Günter Schwarz – 27.03.2020