Auch in der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) ist seit Wochen das „Coronavirus“ ein dominantes Thema. Nicht nur das Privatleben der Mitarbeiter ist durch behördliche Vorgaben sehr beeinträchtigt, sondern auch die Organisation des Einsatzdienstes ist von der Pandemie betroffen. Zur weiteren Kontaktreduktion wurden jetzt an einzelnen Standorten Rettungswagen (RTW) ausgelagert, um die Einsatzbereitschaft nicht unnötig zu gefährden.

Wir sind hier, um zu helfen! lautet die Unternehmensphilosophie des Rettungsdienstes in den Kreisen Dithmarschen, Rendsburg-Eckernförde, Pinneberg, Segeberg und Steinburg. Damit das auch so bleibt, hat die RKiSH weitere Maßnahmen zur Kontaktreduktion auf den Rettungswachen und damit zur Verlangsamung der Infektionsausbreitung umgesetzt.

Volker Böhm als Fachbereichsleiter Einsatzdienst erklärt dazu: „Die maximale Kontaktreduktion unter allen Kollegen ist ein grundsätzliches betriebliches Erfordernis. Wir haben neben einer medizinischen auch eine hohe gesellschaftliche Verantwortung.“

Der Zugang zu den Gebäuden ist Betriebsfremden und den nichtdiensthabenden Kollegen schon länger nicht mehr gestattet. Jetzt werden auch die diensthabenden Besatzungen fahrzeugbezogen voneinander getrennt, damit sie möglichst wenig Kontakt zu den anderen Teams haben, um potenzielle Ansteckungen zu vermeiden.

Die RKiSH ist als öffentlicher Rettungsdienst ein elementarer Teil der Daseinsvorsorge und nimmt den verantwortungsvollen Auftrag sowohl gegenüber den Patienten wie auch den Mitarbeitern sehr ernst.

„Wir werden die Infektionen nicht verhindern, müssen die Ausbreitung aber verlangsamen, damit die klinischen Strukturen die schwer erkrankten Patienten gut behandeln können!“, sagt Dr. med. André Gnirke als Ärztlicher Leiter der RKiSH.

An mehreren Standorten wurden dazu entweder räumliche Trennungen in den Wachen für die einzelnen Besatzungen vorgenommen (einzelne Räume, Wohncontainer o.ä.) oder ganze Teams mit ihren Fahrzeugen „vorübergehend ausgelagert“.

„Das bedeutet nicht, dass die angemieteten externen Unterkünfte oder sonstigen Lösungen eine für immer währende Stationierung der Rettungsfahrzeuge bedeuten. Das Netz der vorhandenen Rettungswachen ist grundsätzlich so geplant, dass bei einem Notfallereignis innerhalb von 12 Minuten ein Rettungsmittel vor Ort sein kann. Die jetzigen Maßnahmen dienen dem Schutz der Mitarbeiter und kommen damit unseren Patienten zugute“, erklärt RKiSH-Pressesprecher Christian Mandel die momentanen Übergangslösungen. „Ziel aller bisher getroffenen Maßnahmen ist die Aufrechterhaltung der notfallmedizinischen Grundversorgung für die Menschen in unseren Versorgungsgebieten.“

Von folgenden Rettungswachen sind Fahrzeuge an vorübergehende Außenstandorte verlagert:

Kreis Dithmarschen

Westerbüttel, Containerlösung Rettungswache

Trennewurth, Feuerwehrgerätehaus Trennewurth, Op de Meent

Heide-Süd, Grundschule Hemmingstedt, Bahnhofstraße und DRK Heide, Hamburger Straße

Kreis Rendsburg-Eckernförde

Rendsburg, JF-Zentrum Rendsburg, P.-H. Eggers Straße und Containerlösung Rettungswache

Eckernförde, Ferienwohnung, Pferdemarkt Eckernförde und Ferienwohnung, An der Aue, Barkelsby

Gettorf, Feuerwache Gettorf, Am Brook

Bordesholm, Wohnung, Lüttenheisch

Kreis Pinneberg

Quickborn, DRK Quickborn, Feldstraße

Kreis Segeberg

Henstedt-Ulzburg, Jugendzentrum Henstedt-Rhen, Schäferkampsweg

Bad Bramstedt, Containerlösung Rettungswache

Kaltenkirchen, Wohnung, Treuburger Straße

Kreis Steinburg

Nordoe, Containerlösung Rettungswache

An allen Rettungswachen der RKiSH wurden Hinweisschilder angebracht, um Corona-Hilfesuchende mit Informationen zu versorgen und das diensthabende Personal zu schützen:

Damit das medizinische Personal bestmöglich vor einer eventuellen Ansteckung geschützt wird und für Notfälle einsatzbereit bleibt:

Klingeln Sie NICHT an der Wache, wenn Sie den Verdacht haben, sich mit dem neuartigen Corona-Virus angesteckt zu haben.

Fahren Sie bitte NICHT ohne eine telefonische Rücksprache in ein Krankenhaus oder eine Arztpraxis. Wenden Sie sich bei einem konkreten Verdacht zuerst immer an die 116117 des Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes. Das weitere Vorgehen wird dann mit Ihnen besprochen.

Nutzen Sie für allgemeine Informationen ohne konkreten Verdacht das Bürgertelefon der Landesregierung unter 0431 – 79700001.

Haben Sie andere Beschwerden oder eine Verletzung, klingeln Sie gerne – wir helfen Ihnen!

Quelle: Pressemitteilung der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH vom 27.03.2020 um 16:45 Uhr

überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 27.03.2020

Fotos: RKiSH