Der dänische Schulverwaltungsverband führt mit dem Bildungsminister Gespräche über Szenarien für die Wiedereröffnung der Schulen, aber es gibt viele Herausforderungen.

Die Eltern müssen sich darauf vorbereiten, dass sie noch einige Zeit in der unfreiwilligen Rolle des Hauslehrers bleiben. Dieses sagt der Vorsitzende der Skolelederforeningen (Schulleiterverband), Claus Hjortdal, der in Thisted lebt.

„Wenn seitens der Statsministerin Mette Frederiksen angekündigt wird, dass die Schulen nach Ostern schrittweise geöffnet werden können, wird es mindestens eine Woche dauern, bis die Schulen bereit sein werden, Teile des Unterrichts wieder aufzunehmen“, sagt Claus Hjortdal.

Claus Hjortdal sieht eine Vielzahl von Sicherheitsaspekten in den neuen Arbeitsabläufen vor, die zuerst vollständig durchgegangen werden müssen, um sie beachten zu können. „Wir müssen sicher sein, dass die Schule kein Hauptinfektionsherd sein wird, und wir müssen absolut sicher sein, dass wir dieses ordnungsgemäß und in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Sundhedsstyrelsen (Gesundheitsbehörde) tun können“, sagt er.

Am 30. März kündigte Statsministerin Mette Frederiksen (Socialdemokraterne) an, dass die Möglichkeit besteht, dass die Gesellschaft nach Ostern schrittweise wieder geöffnet wird – sofern die Entwicklung des Coronavirus-Virus es zulässt.

Seitdem haben sich viele gefragt, wie eine schrittweise Öffnung der Gesellschaft aussehen könnte. Bei der Pressekonferenz kam unter anderem heraus, dass die Dänen möglicherweise zu unterschiedlichen Zeiten arbeiten und zur Schule gehen müssen. Die Statsministerin hat nicht verheimlicht, dass es eine sehr schwierige und komplizierte Aufgabe sein wird.

Claus Hjortdal stimmt dieser Einschätzung zu. Er hat mit Bildungsminister Pernille Rosenkrantz-Theil (Socialdemokraterne) die Herausforderungen verschiedener Szenarien für die Wiedereröffnung von Schulen erörtert – und es gibt viele davon.

„Das Einfachste ist zu sagen, dass sich die Schüler nicht in großen Gruppen zum morgendlichen Singen versammeln dürfen. Aber wenn wir in Klassenverbänden unterrichten wollen, wird es sehr schwierig sein. Dieses erfordert unter anderem, dass die Schulen vollkommen umorganisiert werden müssen“, sagt Claus Hjortdal und fügt hinzu: „Wir wissen auch nicht, ob einige Sicherheitsmaßnahmen für Mitarbeiter und Schüler stärker in den Mittelpunkt zu rücken sind“.

Darüber hinaus ist der Schulleiter der Ansicht, dass es eine umfassende Aufgabe sein wird, Empfehlungen abzugeben, die alle Schulen des Landes betreffen.

„Lokale Lösungen sind erforderlich, da es Schulen gibt, in denen sie viel Platz haben und separate Abteilungen einrichten können, die nicht miteinander in Kontakt kommen. Dann gibt es große Schulen auf sechs Etagen, in denen alle Kinder und Lehrer die gleichen Treppenaufgänge hinauf und hinunter müssen“, sagt Claus Hjortdal.

Claus Hjortdal weist darauf hin, dass sich die Schulen natürlich vollständig auf die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden stützen werden. Aber es ist sehr komplex, wenn es keine vollständige Öffnung des Landes gibt. „Zum Beispiel sind wir auch darauf angewiesen, dass die Kindertagesstätten geöffnet werden, wenn wir unsere Lehrer zur Arbeit benötigen“, sagt Claus Hjortdal.

Für diejenigen Absolventen, die sich fragen, was mit ihren Prüfungen passieren wird, hat Claus Hjortdal noch keine Antwort. Nach Angaben des Schulleiters beginnen die schriftlichen Prüfungen der Absolventen am 1. Mai, so dass eine Klärung in diesem Bereich sehr bald erfolgen muss.

von

Günter Schwarz – 02.04.2020