Pädagogen vor den Schulöffnungen: „Es wird eine schwierige Aufgabe sein“
Kindertagesstätten, Kindergärten und Schulen sollen in Dänemark nach Ostern für die jüngsten Schulkinder von den Klassen 0 bis 5 wieder geöffnet werden. Laut der Pädagogen wird die Einhaltung der neuen Richtlinien und der Abstandsregeln eine wichtige Aufgabe sein.
Nach Ostern öffnen Kindertagesstätten, Kindergärten und Schulen die Türen im Rahmen der schrittweisen, kontrollierten Wiedereröffnung, die die Regierung in Zusammenarbeit mit den Sundhedsmyndighederne (Gesundheitsbehörden) vorbereitet hat.
Dieses führt zu strengeren Reinigungs- und Anwesenheitsanforderungen in den Einrichtungen, und es kann schwierig sein, diese durchzusetzen, wenn kein zusätzliches Personal eingestellt wird. Das ist die Meinung von Rikke Hunsdahl, Vorsitzende der Pädagogengwerkschaft BUPL auf Fyn (Fünen).
„Ich denke, das sind nötige Anforderungen. Und es wird wahrscheinlich noch mehr geben, und dann wird es für Pädagogen und Führungskräfte wirklich schwierig sein, sie zu befolgen. Ich hoffe also, dass auch jemand nicht-pädagogisches Personal dazu bringt, die Reinigungsaufgaben auf Oberflächen und Toiletten lösen zu können, damit sich die Kinder nicht infizieren“, meint sie.
Die neuen Richtlinien der Sundhedsstyrelsen (Gesundheitsbehörde) sehen unter anderem vor, dass die Kinder alle zwei Stunden ihre Hände waschen müssen und dass Spielzeug mindestens zweimal täglich gereinigt werden muss. Gleiches gilt für Toiletten und Oberflächen in den Räumen, in den sich die Kinder aufhalten. „Dieses theoretisch leicht angeordnet aber in der Praxis eine schwierige Aufgabe“, sagt Jesper Hempler, Leiter der Kindertagesstätte im Bezirk Munkebo und fährt fort: „Hier haben wir eine sehr komplexe Aufgabe. Insgesamt wird es schwierig sein, diese Aufgabe auf vernünftige und realistosche Weise zu lösen.“
Die Richtlinien der Sundhedsstyrelsen besagen auch, dass die Kinder in regelmäßigen Abständen zu den Einrichtungen gebracht und von dort abgeholt werden müssen – und am besten im Freien.
Das Sundhedsstyrelsen empfiehlt zudem außerdem eine freie Grundfläche von vier Quadratmetern pro Kind und die Aufteilung der Spielplätze, damit die Kinder in getrennten kleinen Gruppen spielen können. Trotz der Bemühungen, eine Infektion der jüngsten Kinder in Kindertagesstätten zu verhindern, versteht Jesper Hempler gut, wenn sich einige Eltern nicht sicher sind, ob sie die Kinder nach Ostern in die Einrichtung zurückschicken sollen.
„Ich denke, es wird viel Unsicherheit in den Fmilien geben, da das Risiko einer Infektion fortan besteht, aber auch an anderen Orten in der Gesellschaft. Ich würde also sagen, dass Eltern zumindest sicher erwarten können, dass es ein pädagogisch gesunder Alltag wird.“
Die teilweise Wiedereröffnung von Schulen und Kindertagesstätten gilt ab dem 15. April.
von
Günter Schwarz – 10.04.2020