Selbst mit einem großen Verständnis für die Schutzmaßnahmen in der Pandemie beginnt die Stimmung zu kippen. Wenn selbst schon sehr introvertierte Menschen, deren sozialer Höhepunkt ein monatlicher Besuch im Buchladen mit anschließendem Cappuccino in einem Straßencafé den Lagerrappel bekommen – wie sehr leiden da nun „Party-people“, deren Lebensglück darin besteht, jedes Wochenende mit 1.500 anderen Leuten eine Party zu feiern, in der Disco herumzuhüpfen und sich die Birne zuzusaufen wie zu den letzten Tagen von Rom, bevor Kaiser Nero seinen Rappel kriegte?

Wir fragen uns oft und gern, was wir aus dieser Krise „lernen“ können und verlagern unseren Fokus dann gern auf wirtschaftliche und gesundheitspolitische Aspekte. Doch auch ganz persönliche Lebensmittelpunkte könnte man überdenken. Die Gemeinschaft mit der Familie, Aktivitäten mit den Kindern oder dem/der Partner/in. Sind die nächste Party und der nächste Joint wirklich so nötig für den Seelenfrieden?

Wir „introvertierten Stubenhocker“ feiern die Absage sommerlicher Großveranstaltungen wie die Kieler Woche und bedauern die vorübergehende Absage oder das Verschieben in den Sptember kein Stück… Dann wird eben ein Jahr mal nicht zu Höchstpreisen gesoffen! Was soll’s? Geht an Strand oder trommelt die Nachbarn zu einer Grillparty auf dem Hof zusammen. Veranstaltet all das, was ihr nun nicht dürft… in der Gemeinschaft mit Menschen, die euch wichtig sind.

Wir könn(t)en alle was lernen.