Polizei ermittelt nach Steinwürfen von einer Brücke
(Schenefeld) – Innerhalb von zwei Tagen wurden der Polizei zwei Steinwürfe von einer Brücke über der LSE (L 103) gemeldet. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen versuchter Tötungsdelikte und sucht Zeugen.
Erster Fall: Am Montag, dem 20. April 2020, meldete sich eine 32-jährige BMW-Fahrerin über Notruf bei der Polizei. Sie teilte mit, um 18:00 Uhr die LSE (L 103) von Pinneberg in Richtung Schenefeld befahren zu haben. Als sie unter der Fußgängerbrücke Scharmbrooksweg durch fuhr, habe sie einen lauten Knall am Glasdach ihres PKW wahrgenommen. Kurz darauf habe sie zwei Personen auf der Brücke gesehen, welche sich abduckten. Wohin die Personen die Brücke anschließend verließen, ist derzeit nicht bekannt. Das Glasdach wurde beschädigt, aber nicht durchschlagen. Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen führten nicht zum Antreffen der Personen.
Zweiter Fall: Am Dienstag, dem 21. April 2020, um 16:37 Uhr, meldete sich ein 60-jähriger Opelfahrer über Notruf bei der Polizei. Er hatte die LSE ebenfalls in Richtung Süden befahren und sei dabei unter der Fußgängerbrücke Scharmbrooksweg gefahren. Zu dieser Zeit hätten sich zwei Personen auf der Brücke befunden. Eine davon habe beim Passieren des Opel einen Gegenstand von der Brücke geworfen, der das Fahrzeug am Kotflügel getroffen habe und diesen beschädigte. Der 60-jährige konnte sein Fahrzeug noch sicher zum Stehen bringen und blieb unverletzt. Die beiden Personen auf der Brücke seien in Richtung Halstenbeker Chausse geflüchtet. Auch hier führte eine sofort eingeleitete Fahndung nicht zum Antreffen der Personen.
Die Kriminalpolizei Pinneberg hat umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen eingeleitet und ermittelt in beiden Fällen wegen des Verdachts versuchter Tötungsdelikte. Nach ersten Erkenntnissen gehen die Ermittler davon aus, dass es sich bei den geworfenen Gegenständen um Steine handelte. Ebenso wird geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen beiden Taten besteht. Eine detaillierte Personenbeschreibung liegt derzeit noch nicht vor. Die Ermittlungen dazu laufen. Hinweise zu verdächtigen Beobachtungen, die mit den Taten in Verbindung stehen könnten, nehmen die Beamten unter der Telefonnummer 04101-2020 entgegen.
Die Polizei stellt an dieser Stelle klar, dass Steinwürfe auf fahrende Autos tödliche Folgen haben können. Daher ermittelt die Kriminalpolizei Pinneberg wegen des Verdachts versuchter Tötungsdelikte. Hierfür sieht der Gesetzgeber in bestimmten Fällen lebenslange Haftstrafen vor.
Quelle: Pressemitteilungen der Polizeidirektion Bad Segeberg vom 22.04.2020 um 10:49 Uhr
überarbeitet und veröffentlicht von
Günter Schwarz – 22.04.2020