Derzeit gilt seitens des Außenministeriums in Deutschland eine weltweite Reisewarnung für nicht notwendige, touristische Reisen. Das Ministerium rät den Bürgern bis zum 15. Juni, Auslandsreisen zu vermeiden – und es erschüttert die dänischen Vermieter von Ferienhäusern an der Westküste.

Auf Fanø glaubte Hanne Thyssen, Mitinhaberin und Geschäftsführerin von „Danibo Fanø Sommerhusudlejning“, nicht, dass es mit der Aussicht, deutsche Touristen in die dänischen Sommerhäuser zurückzubringen, noch schlimmer werden könnte.

Das deutsche Außenministerium hat am Mittwoch seinen Reiseführer aktualisiert und erklärt, dass die allgemeine Warnung, Deutschland zu verlassen, jetzt bis zum 15. Juni gilt.

„Obwohl dieses nur eine Reisewarnung ist, funktioniert sie tatsächlich genauso hart wie ein Verbot. Ich war sehr damit beschäftigt, mit traurigen Deutschen zu sprechen, die ihren Urlaub in unseren Ferienhäusern absagen oder verlegen“, sagt Hanne Thyssen.

Hanne Thyssen, Mitinhaberin und Geschäftsführerin von „Danibo Fanø Sommerhusudlejning“.

Deutsche Touristen, die zum Beispiel mit der Verlängerung der Reisewarnung nach Dänemark fahren und in einem Ferienhaus Urlaub machen möchten, sind nicht von ihrer Reiseversicherung gedeckt, wenn Dänemark nach dem 10. Mai die Grenzen wieder öffnet, wie die aktuelle dänische Ankündigung lautet.

Hanne Thyssen sitzt auch im Vorstand der Feriehusudlejernes Brancheforening, die hofft, dass die dänische Regierung die dänisch-deutsche Grenze für Deutsche öffnen wird, die ein dänisches Ferienhaus gemietet haben.

„Wir hoffen, dass die Regierung mit den einzelnen Bundesländern eine Einigung erzielen kann, damit die Tourismusbranche auf beiden Seiten der Grenze wieder arbeiten kann – aber momentan sieht es schwarz aus“, sagt Hanne Thyssen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel traf sich am Donnerstagnachmittag mit den Ministerpräsidenten der 16 deutschen Bundesländer teilweise bei einer Videokonferenz, darunter Daniel Günther, Schleswig Holsteins Ministerpräsident, um über den Fortschritt einer schrittweisen Öffnung der deutschen Gesellschaft zu verhandeln. Allerdings führten diese Verhandlungen noch nicht zu einer Lockerung oder gar Öffnung in der Tourismusbranche.

von

Günter Schwarz – 30.04.2020