„Erhöhtes Risiko“ bei der Wiedereröffnung von Themenparks: „Wir verstehen es nicht!“
In den syd- og sønderjyske (süd- und südlütischen) Themen- und Vergnügungsparks ist es unangenehm aufgenommen worden, dass sie bei der Wiedereröffnung in die Kategorie „sehr hohes Risiko“ eingestuft werden sollen.
Am Freitag sickerte eine vertrauliche Mitteilung des Statens Serum Instituts durch, die vor den Verhandlungen über die zweite Phase der Wiederöffnung des Landes an die Parteiführer der im Parlament vertretenen Parteien geschickt wurde. Das Memo bewertet das Infektionsrisiko in verschiedenen Teilen der Gesellschaft, wenn diese geöffnet werden.
Die Wiedereröffnung der Themen- und Vergnügungsparks bedeutet demnach ein „sehr hohes Risiko“, Infektionen zu verbreiten – und sie werden in derselben Kategorie wie Fitnessstudios, Discos und Volkshochschulen eingestuft.
Der Verband der Vergnügungsparks in Dänemark (FFD) ist mit dieser Kategorisierung nicht einverstanden. Das hat der Verband – zu dem unter anderem das Universe in Nordborg auf Als (Alsen), das zu Lego House sowie Legoland in Billund gehört – in einer Pressemitteilung geschrieben. „Wir glauben sicherlich nicht, dass Themenparks zur Kategorie ,sehr hohes Risiko‘ gehören. Die Vergnügungsparks zeichnen sich durch große Areale und sehr viel Platz füe die Besucher aus“, sagt FFD-Sekretariatsleiter Kristian Nørgaard.
Bei Universe in Nordborg auf Als glaubt der Direktor nicht, dass das Statens Serum Institut in seiner Kategorisierung die Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt hat, die die Abenteuerparks treffen, wenn sie wieder öffnen. „Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht ganz verstehe, warum wir in dieser Kategorie gelandet sind. Ich denke, es basiert auf Erwartungen, dass wir viele Gäste bekommen, sobald wir öffnen. Wir müssen jedoch eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es sicher ist, uns zu besuchen und die die Anzahl der Gäste von daher bereits begrenzen“, sagt Torben Kylling Petersen.
Der Park wurde freiwillig geschlossen, aber der Direktor hat Angst, beschimpft zu werden, wenn der Park trotzdem geöffnet wird.
Auch im Legoland wundert sich Geschäftsführer Christian Woller über die Kategorisierung. „Wir fragen uns, was wir in dieser Kategorie sollen. Wir haben viele Maßnahmen ergriffen, um das Infektionsrisiko zu verringern. Ich denke, die Einschätzung des Statens Serum Instituts basiert auf einigen anderen Annahmen als den Maßnahmen, an denen wir arbeiten“, sagt Christian Woller.
Christian Woller stimmt der Angst des Universe-Direktors zu, bei einer Wiedereröffnung beschimpft zu werden. Daher würde er es auch vorziehen, Legoland zu wieder zu eröffnen, wenn die Behörden grünes Licht dazu geben.
Daher hofft er auch, dass die Politiker bei der Aushandlung der zweiten Phase der Wiedereröffnung nicht nur die Notiz des Statens Serum Instituts berücksichtigen. „Von der FFD haben wir den Politikern unsere Grundsätze für eine verantwortungsvolle Wiedereröffnung übermittelt. Wir hoffen, dass sie es sich ansehen und nicht nur diese Notiz des Instituts“, sagt Christian Woller.
Die FFD-Mitglieder beschäftigen mehr als 7.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2019 erzielten die Themen- und Vergnügungsparks einen Umsatz von 3,4 Milliarden Kronen (451 Mio. Euro). Eine Erklärung von FFD zeigt, dass die Parks während der Coronakrise bereits Einnahmen in Höhe von 250 Mio. Kronen (33,2 Mio. Euro) verloren haben und der Verlust auf fast 1 Mrd. Kronen (134 Mio. Euro) steigen wird, wenn sie nicht vor den Sommerferien geöffnet werden dürfen.
Ein Kommentar zur Wiederöffnung der Themen- und Vergnügungsparks vom Statens Serum Institut war nicht zu erhalten.
von
Günter Schwarz – 03.05.2020