Die dänische Grenze bleibt geschlossen. Die Meinungen dazu sind unter den Folketings-Abgeordneten der Region geteilt.

Jetzt, in der 2. Öffnungsphase Dänemarks, können die Dänen wieder ins Restaurant und Café gehen. Gleichzeitig können mehr Menschen physisch zur Arbeit, und die älteren Grund- und Sekundarschüler können sich darauf vorbereiten, wieder zur Schule zu gehen.

Ein Teil für der Syd- og Sønderjyderne (Süddänen und Südjüten) war jedoch nicht Teil des neuen Abkommens über die zweite Phase der Wiederöffnung Dänemarks. Die Grenze zwischen Dänemark und Deutschland bleibt vorerst geschlossen, sieht die parteienübergreifende Vereinbarung vor.

„Die Parteien im Folketing stellen fest, dass die Regierung derzeit im Dialog mit den Nachbarländern steht und über die vorübergehende Grenzkontrolle und Lockerung von Einreiseverboten sowie nachvollziehbare Einreisegründe verhandelt. Die Regierung kündigt eine Entscheidung bis zum 1. Juni 2020 an“, schreibt die Statsmininisterin Mette Frederiksen (Socialdemokraterne) in einer Pressemitteilung.

Dass die Grenze geschlossen bleibt, wird von der Venstre-Abgeordneten Ulla Tørnæs nicht befürwortet. „Die Tourismusbranche tut mir so leid. Es ist mir völlig unverständlich, dass man nicht dazu bereit ist, die Grenze zwischen Dänemark und Deutschland zu öffnen“, sagt sie.

Laut Ulla Tørnæs hat sie auch nicht das Gefühl, von der Regierung eine hinreichende Erklärung erhalten zu haben, um die Grenze geschlossen zu halten. „Bisher konnten wir nicht wissen, warum sie die Grenze geschlossen haben. Sie sind nicht bereit, Informationen z den Gründen mitzuteilen. Ich habe gefragt, worin der Unterschied zum Beispiel darin besteht, dass ein Deutscher in einem Ferienhaus sitzt oder jemand aus København kommt. Wieso besteht ein geringeres Infektionsrisiko mit einem aus København besteht? Das kann man mit nicht beantworten“, sagt Ulla Tørnæs.

Christian Rabjerg Madsen (Socialdemokraterne) ist als Teil der Regierungspartei mit der umfassenden Einigung über die Wiederöffnung Dänemarks zufrieden. „Ich freue mich sehr, dass die Vereinbarung zwischen allen Parteien des Parlaments getroffen wurde. Es ist wirklich gut und vernünftig“, sagt er.

Über die weitere Schließung der dänischen Grenze verweist er auf den Wortlaut des Abkommens und dass Dänemark im Dialog mit den Nachbarländern steht und keine Antwort auf die Grenzöffnung vor dem 1. Juni geben wird. „Diese Gesundheitskrise hat vielerorts zu großer Unsicherheit geführt, auch bei den Sommerhausbesitzern. Ich kann nur sagen, dass die Regierung im Dialog mit unseren Nachbarländern auf eine vernünftige Öffnung der Grenze hinarbeitet“, sagt Christian Rabjerg Madsen.

von

Günter Schwarz – 07.05.2020