Seit Oktober vermisster Kieler angetroffen – 52-Jähriger in Untersuchungshaft
UPDATE der Polizeidirektion Kiel vom 08.05.2020 um 14:27 Uhr
(Kiel) – Der seit Oktober vermisste 52-jähriger Kieler kam Freitagmittag wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft. Eine Richterin am Kieler Amtsgericht verkündete den Haftbefehl, den die Kieler Staatsanwaltschaft zuvor beantragt hatte.
Der Tatverdächtige lässt sich anwaltlich vertreten und äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen. Er kam in eine Justizvollzugsanstalt.
Neben dem Kommissariat 11 der Kieler Kriminalpolizei und der Kieler Staatsanwaltschaft waren auch das für Wirtschaftsdelikte zuständige Kommissariat 3 sowie das für Betrugsdelikte zuständige Kommissariat 14 an den Ermittlungen beteiligt. Mit der Fahndung nach dem Mann war zudem das Kommissariat 16 betraut.
Bei den Maßnahmen vor Ort im niedersächsischen Schwarmstedt erhielten die Kieler Polizisten Unterstützung von Hundeführern der PD AFB Eutin sowie von ihren Kollegen der Polizeidirektion Lüneburg, der Polizeiinspektion Heidekreis, der Polizeistation Schwarmstedt und von Spezialkräften des LKA Niedersachsen mit Sitz in Hannover.
Erstmeldung der Polizeidirektion Kiel vom 08.05.2020 um 10:54 Uhr
(Kiel / Schwarmstedt) – Polizeibeamte der Kieler Kriminalpolizei und der Polizei Niedersachsen haben Donnerstag einen seit Oktober 2019 vermissten Mann in Schwarmstedt im Süden der Lüneburger Heide angetroffen und festgenommen. Die Hintergründe sind filmreif.
Der 52 Jahre alte Mann aus Kiel wurde am 10. Oktober 2019 als vermisst gemeldet, nachdem er wenige Tage zuvor mit seinem Motorboot von Kiel in Richtung Dänemark aufgebrochen war. Sein gekentertes Boot konnte bei Schönberg aufgefunden werden. Eine groß angelegte Suche nach ihm blieb ohne Erfolg.
Den Beamten des Kommissariats 11 der Kieler Kriminalpolizei fielen bei den gemeinsamen Ermittlungen mit der Kieler Staatsanwaltschaft jedoch einige Ungereimtheiten auf. So stellte ein Gutachter fest, dass das gekenterte Motorboot manipuliert worden war. Darüber hinaus stellten sie fest, dass der Mann 2018 mehrere Risiko-Lebens- und Unfallversicherungen abgeschlossen hatte, die im Falle seines Ablebens eine siebenstellige Summe an seine Ehefrau und seine Mutter auszahlen sollte.
Die weiterführenden umfangreichen Ermittlungen erhärteten den Verdacht, dass sich der Mann im niedersächsischen Schwarmstedt versteckt hält. Unter Einbindung von Spezialkräften suchten die Polizeibeamten ein dortiges Wohnhaus auf – und fanden ihn dort versteckt hinter Kisten auf dem Dachboden. Er wurde festgenommen und befindet sich mittlerweile im Polizeigewahrsam in Kiel.
Die Kieler Staatsanwaltschaft beantragte bereits am 27. April Haftbefehle gegen den Mann und seine Ehefrau wegen gemeinschaftlichen versuchten Betrugs. Der Haftbefehl gegen die Ehefrau wurde bereits verkündet. Sie befindet sich seit dem 28. April in Untersuchungshaft. Der 52-Jährige soll heute einem Haftrichter vorgeführt werden.
Quelle: Pressemitteilung der Polizeidirektion Kiel vom 08.05.2020 um 10:54 Uhr
überarbeitet und veröffentlicht von
Günter Schwarz – 08.05.2020