In ganz Nordjylland (Nordjütland) geben Bauern einen Teil ihrer Felder an Bienen und andere Insekten ab, wenn sie anstelle ihrer normalen Feldfrüchte auszubringen auch Blumenstreifen anlegen. Vor den Toren des Dorfes Bislev bei Nibe hat Bauer Torben Laursen blühende Blumen ausgesät, die ihm selbst nicht direkt zugute kommen. Er hatte – zusammen mit „AgriNord“ – auf seinen Feldern Blumenstreifen gesät.

„Es ist gut für die Natur, und die Bienen sollten es auch genießen“, erklärt Torben Laursen, einer der insgesamt 65 Landwirte, die dieses Jahr Teil des „AgriNord“-Blumenstreifenprojekts sind. Dieses ist das zweite Jahr, in dem „AgriNord“ Blumenstreifen auf den Feldern seiner Mitglieder etabliert hat. Das offensichtliche Motiv ist, wie Torben Laursen sagt, etwas Natürlicheres zu schaffen – unter anderem zum Nutzen der Bienen, die einen so wichtigen Teil des Ökosystems ausmachen.

Es gibt aber auch ein übergeordnetes Ziel, ein paar Meter Land für das Blumenprojekt zu „spenden“. „Von außen betrachtet sind Blumenstreifen ein sehr gutes Zeichen dafür, dass ein Landwirt Natur, Artenvielfalt und wilde Insekten will“, erklärt Mette Møller Ragborg, Biologin bei „AgriNord“.

„Dieses ist eines der Dinge, die uns bewusst machen, dass wir etwas für die Natur tun müssen. Wir machen eigentlich schon viel, aber es gibt nicht viel, was zu sehen ist“, erklärt Torben Laursen, der so ein Feld angelegt hat, als „AgriNord“ Anfang der Woche auf einige Meter seines Feldes eine Blumenmischung aussäte.

„Es ist eine Mischung aus 17 verschiedenen Blumen, die etwas exotischer ist als wir es sonst in der dänischen Natur haben“, erklärt Mette Møller Ragborg, die sich darüber freut, dass immer mehr Landwirte an dem Blumenstreifenprojekt teilnehmen.

„Wir alle haben eine Verantwortung für unsere Natur – auch die Landwirte. Doch Landwirte haben noch einige andere Dinge zu erledigen, als nur auf den eigenen Feldern Bienen- und Insektenzonen einzurichten“, schließt sie.

Karte: Sehen Sie, wo in Nordjylland Bauern zusammen mit „AgriNord“ Blumenstreifen am Rande der Felder anlegen.

von

Günter Schwarz – 09.05.2020