Veranstaltungsstätten müssen auf Öffnung warten und befürchten, wieder geschlossen zu werden – grob gesagt: „Sie bluten!“
„Einige Veranstaltungsorte und -stätten könnten geschlossen werden“, sagt Esben Marcher, Leiter des Sekretariats bei Dansk Live. Die Monate März, April und Mai sind normalerweise Hochsaison für Konzerte. Aber die Frühlingsmonate sind nicht mehr so wie zuvor – das Coronavirus hat die dänischen Veranstaltungsstätten zum Schweigen gebracht. Daher müssen Gesang, Musik und Tanz bis August warten, bis die Veranstaltungsorte wieder geöffnet werden können, vorausgesetzt dass die Ausbreitung der Infektion unter Kontrolle ist.
Die Regierung und die Parteien im Folketing waren sich diese Woche darüber einig. In der Interessenorganisation für Festivals und Veranstaltungsorte gibt Dansk Live, Generalsekretär von Esben Marcher, zu bedenken, dass einige Veranstaltungsorte bereits arge finanzielle Schwierigkeiten haben. Wenn die Veranstaltungsorte bis weit in den Herbst hinein geschlossen bleiben sollen, wird dieses noch kritischer. „Grob gesagt, dann bluten wir!“ sagt er.
„Wenn es lange dauert, gibt es einige Veranstalter, die ihr Geschäft schließen. Im Grunde geht es darum, wie viel Geld sie auf dem Bankkonto haben oder wie wohlwollend eine Bank ist, damit sie dort Geld ausleihen können und einen Krdit bewilligt bekommen“, sagt er.
Mehrere Veranstalter haben staatliche Hilfspakete erhalten, um während der Krise einigermaßen geschützt zu sein. Esben Marcher beklagt jedoch, dass es bei den Veranstaltern immer noch große Unsicherheiten gibt, da sie nicht wissen, wie lange die Finanzhilfspakete laufen werden.
Die Veranstalter wollen ihre Spielstätten öffnen und Konzerte geben, aber nicht um jeden Preis. „Das Konzerterlebnis basiert auf der Tatsache, dass sich viele Menschen in einem Raum befinden und die Intensität sowie Emotionen groß sind. Dieses ist allerdings nicht möglich, wenn zwischen jedem Gast eine Abstandseinteilung von zwei Metern erforderlich ist. Es ist nicht realistisch, Konzerte zu diesen Bedingungen zu geben“, sagt Esben Marcher.
Er sagt, es wäre positiv, dass die Veranstalter ein Gefühl dafür bekommen, was sie im Sommer erwartet, aber dass mehr staatliche Beihilfen benötigt werden. „Wir hoffen nur, dass sie sich daran erinnern, dass sie Ihr Geschäft möglicherweise nicht wie gewohnt führen können, nur weil sie es wieder öffnen“, sagt er.
Die Interessenorganisation Dansk Live hat beschlossen, Neustartpakete auszuzahlen, um nicht nur Veranstaltern, sondern auch der Kultur im Allgemeinen nach der Krise zu helfen.
von
Günter Schwarz – 10.05.2020