Lichter leuchten für die Wiederöffnung der dänisch-deutschen Grenze
(Flensburg / Kruså) – Am Sonntagabend wurden die Lichter für die Wiedereröffnung der dänisch-deutschen Grenze angezündet, als sich die Bewohner nördlich und südlich der Grenze in Kruså zur Aktion „Grænselys – Grenzlichter“ trafen. Ungefähr 100 Menschen kamen am Sonntagabend zusammen und zündeten am Grenzübergang in Kruså Kerzen an.
Christina Jacobsen ist die Initiatorin der Kampagne „Grænselys – Grenzlichter“. Sie kommt aus Sydslesvig (Südschleswig), lebt aber in Kollund. Sie ist traurig und müde, dass die dänisch-deutsche Grenze geschlossen ist, so dass sie ihre Familie und Freunde südlich der Grenze nicht sehen kann.
Deshalb hat sie auf Facebook die Leute ermutigt, sich zu treffen und eine Kerze für die Wiedereröffnung anzuzünden. Die Veranstaltung beinhaltete neben den Lichtern auch einen Aufruf, um kleine Grüße an jemanden zu schreiben, den oder die Teilnehmer auf der anderen Seite der Grenze vermissen. Die Grüße wurden gesammelt und an der Grenze aufgehängt.
Die Veranstaltung wurde als Demonstration angekündigt, und daher war es legal, dass sich mehr als 10 Personen trafen. Anwesend waren unter anderem die Abgeordnete Anni Matthiesen (Venstre / Rechtsliberale Partei), die in ihrer Tätigkeit als Mitglied des Sydslesvigudvalge (Südschleswig-Ausschusses) teilnahm. „Ich teile den Wunsch der dänischen Minderheit, dass die dänische Regierung die Grenze öffnet – vorzugsweise sofort, damit die Minderheiten auf beiden Seiten der Grenze Familie und Freunde wieder besuchen können“, sagte Anni Matthiesen.
Die dänisch-deutsche Grenze wurde von Dänemark am 14. März geschlossen, während Deutschland zwei Tage später folgte. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gab am Mittwoch bekannt, dass Deutschland nun bereit sei, die Grenze zu Dänemark zu öffnen, wartet jedoch auf Antwort der dänischen Regierung.
von
Günter Schwarz – 17.05.2020