(Skærbæk) – Der Ausbruch vermehrter Coronainfektionen in deutschen Schlachthöfen stoppt vorübergehend das Schlachten von Schweinen durch die Fleischverarbeitungsfirma für den Lebensmittelmarkt „Danish Crown“ im sønderjyske (südjütländischen) Skærbæk.

Derzeit wissen 80 Schlachthofmitarbeiter im Schlachthaus von „Danish Crown“ in Skærbæk nicht, ob sie sich nächste Woche wieder zur Arbeit kommen können.

Normalerweise schickt der Schlachthof halbe Schweine in die deutsche Fabrik „Westcrown“ am Standort in Schöppingen im westfälischen Münsterland, aber dieser Kunde ist wegen eines größeren Coronaausbruchs unter 90 Mitarbeitern, die in für die Krise ungeeigneten Sammelunterkünften untergebracht sind, für eine gewisse Zeit geschlossen.

Aus diesem Grund setzt „Danish Crown“ morgen die Schlachtung von Schweinen aus, wodurch die 80 Mitarbeiter gebeten wurden, zu Hause zu bleiben. Donnerstag und Freitag sind wegen Christi Himmelfahrt immer noch Feiertage, und es ist noch zu früh zu sagen, ob nächste Woche geschlachtet werden kann, sagt der Pressesprecher von „Danish Crown“, Jens Hansen.

„Wir hoffen auf das Beste, aber wir müssen abwarten, wie sich die Situation in Deutschland entwickelt. Wir können diese halben Schweine auch woanders hin verkaufen. Aber im Moment haben wir noch keinen Überblick, und das werden wir voraussichtlich erst Ende der Woche haben“, sagt Jens Hansen.

Bei dem Fødevareforbundet NNF (Nahrungsmittelverband NNF), der die Schlachthofmitarbeiter in Skærbæk vertritt, wird derzeit versucht, eine Lösung zu finden, damit die Mitarbeiter von der Aussetzung der Schlachtungen nicht finanziell betroffen werden. Der stellvertretende Vorsitzende von der NNF, Jim Jensen, fordert „Danish Crown“ ebenfalls auf, in Eile einen anderen Käufer für das Fleisch zu finden.

„Wenn sie einseitig darauf bestanden haben, dass nur eine einzige Fabrik das Fleisch als Nachverwerter abkaufen kann, machen sie sich verwundbar. Aber wenn sie einen anderen Weg finden, Ihr Fleisch zu verkaufen oder einzufrieren, können sie schnell wieder einsatzbereit sein“, sagt Jim Jensen.

„Für mich zeigt es, mit was für einem fragilen Unternehmensmodell „Danish Crown“ hier arbeitet. Sie müssen eine Lösung finden, damit sie das Fleisch woanders hin verkaufen können. Für die Ansteckung in Deutschland kann hier nicht über Nacht alles lahm gelegt werden“, sagt er.

von

Günter Schwarz – 19.05.2020