Es gibt hohe Erwartungen zu der Ankündigung über den Sommertourismus und der Grenzöffnung, die die Regierung heute, Freitag, versprochen hatte. „Wenn es heute keine klare Botschaft der Regierung gibt, wie ein umfassender Plan für die Grenzöffnung aussehen sollte, dann werde ich sehr enttäuscht sein. Zumindest halten Sie also immer noch ein ganzes Gebiet und eine ganze Berufsbranche zum Narren“, sagt in einer sehr klaren Botschaft Tønders Bürgermeister, Henrik Frandsen (Venstre / Rechtsliberale Partei).

Es gibt hohe Erwartungen an die Pressekonferenz, von der meisten Menschen erwarten, dass die Statsministerin Mette Frederiksen (Socialdemokraterne) sie irgendwann am heutigen Freitag abhält.

Vom Außenministerium wurde noch nichts darüber berichtet, wann die Regierung das Versprechen der Klarheit im Bereich des Sommertourismus einhalten will. Nach dem vor acht Tagen vorgelegten Abkommen über die weitere Wiedereröffnung in Phase 2 muss jedoch spätestens heute, den 29. Mai, ein Plan für die kontrollierte und schrittweise Wiedereröffnung des sogenannten Sommertourismus vorliegen.

Nicht nur in der Grenzgemeinde Tønder wartet man mit Spannung darauf. Auch in der Touristengemeinde Varde ist heute die Aufmerksamkeit auf København gerichtet. Bürgermeister Erik Buhl (Venstre) vertritt in diesem Zusammenhang jedoch nicht ausschließlich die Kommune Varde. Er ist auch Vorsitzender der Partnerskab for Vestkystturisme (Partnerschaft für Westküstentoerismus), eine kommunalübergreifende Zusammenarbeit zwischen zehn Kommunen an der Westküste Jyllands (Jütlands).

„Ich bin immer noch ein Optimist. Ich erwarte von der Regierung eine sehr klare Ankündigung in Bezug auf die Urlauber. Zumindest ist es wichtig, dass der Urlaub in Dänemark zu einem ,anerkannten Zweck‘ wird. Und es ist sehr wichtig, dass die Grenze bis nächsten Samstag – also am 6. Juni – für Übernachtungsgäste geöffnet sein wird“, sagt Erik Buhl, Bürgermeister der Kommune Varde.

Der Bürgermeister der Venstre-Partei zweifelt nicht daran, dass es wahrscheinlich Gäste für die vielen Ferienhäuser an der Westküste geben wird. „Was ich von Vermietern und der Tourismusbranche höre, ist, dass es viele Deutsche gibt, die immer noch nach Dänemark kommen möchten. Auch wenn es kurzfristig sein wird. Und sowohl bei interessierten Deutschen als auch bei mehreren Dänen, die zu Hause bleiben, um Urlaub in Dänemark zu verbringen, wird es sehr wichtig, dass wir besser abschätzen können, dass es auch in der Nebensaison noch Chancen gibt. So können wir die Saison zum Beispiel im September verlängern“, sagt Erik Buhl.

Beide Bürgermeister glauben auch, dass die Grenze nicht nur für deutsche Touristen mit einem Mietvertrag für ein Ferienhaus in der Hand geöffnet werden kann. „Ich möchte nicht entscheiden, ob ich die Grenze vollständig öffnen soll, aber ich denke, die Infektionsraten in Dänemark und Deutschland sind so, dass eine weitere Öffnung gerechtfertigt ist“, sagt Erik Buhl.

In Tønder sieht Henrik Frandsen die Möglichkeit, die Grenze für alle Personen mit Adresse im Grenzland gänzlich zu öffnen. „Wir haben einige gute Freunde südlich der Grenze. Und ich denke, es wäre sinnvoll, Menschen aus den nördlichsten Kreisen in Flensburg, Schleswig-Flensburg und Nordfriesland freien Durchgang über die Grenze zu gewähren“, glaubt Henrik Frandsen.

von

Günter Schwarz – 29.05.2020