(Limfjord) – Zum ersten Mal seit vielen Jahren wurde im Limfjord eine größere Herde Delphine aus der Art der Tümmler gesichtet. Ein Biologe nennt es eine große Sensation.

Wer Delphine sehen möchte, muss nicht in den Süden reisen. Man kann sie auch im Norden Dänemarks sehen – genauer gesagt im Limfjord.

Gestern Morgen entdeckten Jan Berg Rasmussen und seine Familie eine große Gruppe Delphine nahe der Limfjordinsel Venø nördlich von Struer.

„Ich segle seit 12 Jahren und habe so etwas noch nie gesehen. Sie kamen aus dem Norden und schwammen in Richtung der Insel Venø“, sagt er.

Er war mit seiner Frau und seinem Sohn unterwegs. Dem Sohn gelang es, einige Fotos von der Herde zu machen, während seine Frau schätzte, dass es zwischen 10 und 12 Delphine waren.

„Es war verrückt. Wir haben seitdem über nichts anderes mehr gesprochen“, sagt der begeisterte Jan Berg Rasmussen.

Was Jan Berg Rasmussen und seine Familie gesehen haben, ist wahrscheinlich die bekannteste Delphinart aus der Familie der Tümmler. Dieses sagt jedenfalls Carl Kinze, einem auf Wale spezialisierten Biologen und Herausgeber von „hvaler.dk“. „Es ist eine große Sensation für den Limfjord. Sie waren vor tausend Jahren hier, aber dieses ist das erste Mal seit sehr vielen Jahren, dass sie in einer so großen Gruppe hier sind“, sagt er.

Laut Carl Kinze sind sie gekommen, um dänische Gewässer zu kolonisieren, und er und andere Walexperten haben es schon seit einiger Zeit erwartet. „Es entspricht sehr gut den Vorhersagen, die wir selbst angestellt haben. Die Bedingungen für sie haben sich hier in Dänemark verbessert, teilweise aufgrund des Klimawandels, der höheren Meerestemperaturen und besserer Möglichkeiten, hier Nahrung zu finden.

Die Delphine sprangen in der Nähe des Boots mehrmals aus dem Wasser.

Auch Johannes Christensen kam gestern den Delphinen nahe. Als er auf dem Wasser war, entdeckte er zwischen fünf und sieben Tiere um seinem Boot herum.

Eine andere Delphinart wurde kürzlich auch in Dänemark gesehen. In den letzten zwei Monaten sind an der Westküste neun Weißschnauzendelphine gestrandet.

Der Tümmler ist jedoch wahrscheinlich die bekannteste Delphinart. Der „Fernsehdelphin“ Flipper war zum Beispiel ein Großer Tümmler. Er kommt in fast allen Weltmeeren vor, jedoch nicht im Arktischen Ozean und in der Antarktis. In dänischen Gewässern ist er selten zu sehen.

Er wiegt zwischen zwei und vier Metern und wiegt zwischen 150 und 650 Kilo. Seine Lebensdauer beträgt ca. 25 Jahre. Die Oberseite des Tümmlers ist dunkelgrau, während die Unterseite heller und fast weiß ist. Er lebt von Fischen, Tintenfischen und Krabben. Sie kommunizieren sowohl mit Geräuschen als auch mit der Körpersprache und können lernen, die Gebärdensprache zu verstehen.

Quelle: Naturhistorisk Museum Aarhus og Miljøstyrelsen (Naturhistorisches Museum Aarhus und Umweltschutzbehörde)

von

Günter Schwarz – 03.06.2020