Am 25. Mai stoppte die Polizei den 46-jährigen George Floyd nach einem Anruf aus einem Geschäft, in dem sich der Verkäufer beschwert hatte, er hätte Zigaretten mit gefälschten Banknoten bezahlt. Im Zuge der Festnahme kniete sich ein Beamter auf das Genick des 46-Jährigen, der daraufhin laut Obduktionsbericht erstickt sei

Obwohl die Polizei zunächst nur auf einen Notruf des Ladenbesitzers reagierte, versuchte sie, mit einem Aufrührerischen und Betrunkenem fertig zu werden. Viele Polizisten verurteilen offen diese Kollegen, denn nach amerikanischen Dienstvorschriften muss sich ein Polizist um die Gesundheit des Festzunehmenden kümmern, auch wenn dieser aggressiv war oder bleibt.

Was folgte und nun durch die Medien treibt, geht weit über das Maß bloßer Empörung hinaus. Auch die „schwarze Community“ und sogar der Bruder des Getöteten am gestrigen Abend bei einer friedlichen Demonstration in New York kritisieren die Plünderungen scharf und betonen, dass radikale Lager aus extrem rechten und linken politischen Kreisen, die friedlichen Demonstrationen für ihre Zwecke instrumentalisieren – oder „einfache“ Verbrecherbanden, die sich an den Plünderungen bereichern, um dann in der anonymen Menge von Demonstranten unterzutauchen.

Ein möglichst offener Dialog ist nötig und überfällig. Wichtig wäre, diesen auf Augenhöhe auszutragen und nicht mit Feindschaft und „Unterwerfung“ einer Gruppe. Dazu ist allerdings der geistig unterbemittelte US-Präsident, Donald Trump, der dafür zuständig wäre, nicht fähig. Der schwarze Comedian Terrence K. Williams kritisierte in seinen Twitter-Posts scharf Weiße, die die Schuhe von Schwarzen als Geste der Entschuldigung küssten. So etwas sei dumm und nicht nötig, betone Williams.

Wir hoffen, dass die nun auch in Deutschland beginnenden Proteste und Kundgebungen in einem friedlichen Miteinander ablaufen, anstatt Schwarz gegen Weiß , Christen gegen Muslime, Deutsche gegen Ausländer usw. aufzubringen. Das wäre auch nicht im Sinne des Bruders des getöteten Floyd, der sich auf einer Demonstration dafür aussprach, doch bitte friedlich zu bleiben und von jeglichen Zerstörungen und Plünderungen abzuseghen… in Andenken an George Floyd.