(Aabenraa) – Bereits am Freitag durften die Dänen entgegen der Ankündigung des Bundesinnenministers Seehofer (CSU), die Grenze für Dänen am Montag, dem 15. Juni um 23:59 Uhr zu öffnen, ungehindert nach Schleswig-Holstein einreisen, während Dänemark bis Montag die Einreisebeschränkungen aufrechterhält.

Es is verwirrend denkt der Bürgermeister von Aabenraa. Während die Dänen über die Grenze nach Deutschland eilen, müssen die Deutschen bis Montag warten, um nach Dänemark zu kommen, wenn sie keinen „würdigen Zweck“ für die Reise nachweisen können. Diese Situation kritisiert der Bürgermeister von Aabenraa, Thomas Andresen (Venstre / Rechtsliberale Partei).

Deutschland öffnete am Freitag plötzlich die Grenze nach Norden, obwohl sie erst in der Nacht zu Dienstag stattfinden sollte. Gleichzeitig haben die dänischen Behörden beschlossen, zunächst die Grenze zu Deutschland geschlossen zu halten.

„Ich bin über die Grenzöffnung sehr verwirrt“, sagte der Bürgermeister am Samstagmorgen in Padborg, wo Dänemark einen weiteren Grenzübergang eröffnete – der bis Montag nach den geltenden Regeln nur für einen .anerkannten Zweck‘ geöffnet wird. Ich denke, es gibt einige Deutsche, die sich fragen, warum sie bis Montag warten müssen, um die Grenze zu überqueren. Es erinnert mich ein wenig an die Situation, die wir sie beim Fall der Mauer am 09. November 1989 erlebt haben“, sagte er und fuhr fort: „Es war auch so, dass die Grenze plötzlich offen war und Menschen davon völlig überrascht wurden. Aber es war nicht geplant und es schien eher ein Irrtum gewesen zu sein. Es scheint so, als ob nicht Seehofer darüber entschieden hätte, sondern es eher eine Entscheidung der örtlichen Bundespolizei war. Aber natürlich kann ich mich irren.“

Der Bürgermeister von Aabenraa hat sich immer für eine offene Grenze ausgesprochen und freut sich, dass die Grenze wieder von allen Dänen überschritten werden kann. Aber er kritisiert die Art und Weise, wie es passiert ist. „Ich vermisse einen roten Faden in den politischen Entscheidungen und Ankündigungen. Wenn die Menschen die Covid-19-Situation weiterhin ernst nehmen sollen, müssen die Behörden auf beiden Seiten der Grenze eine klare Linie fahren“, meint Thomas Andresen, der die große Verwirrung der entscheidenen Stellen ktitisiert.

„Im politischen Leben muss man in der Kommunikation sehr, sehr genau sein, und ich glaube nicht, dass man besonders gut darin war“, sagte er.

Der Versuch, einen Kommentar zu den Geschehnissen an der Grenze von Justizminister Nick Hekkerup (Socialdemokraterne) zu des Bürgermeisters Thomas Andresens Kritik zu erhalten, war vergebens.

von

Günter Schwarz – 13.06.2020

Foto: Archivbild