(Eckernförde) – Bei dem Waffenhersteller Sig Sauer in Eckernförde sind heute Polizei, Staatsanwaltschaft und Zoll angerückt. Die Ermittler wollten nach eigenen Angaben Vermögenswerte in Höhe von rund sieben Millionen Euro in Sicherheit bringen.

So brachten die Beamten Pfandsiegel auf Produktionsmaschinen an. Hintergrund der Maßnahme ist ein Urteil aus dem vergangenen Jahr. Damals wurden mehrere Geschäftsführer des Unternehmens verurteilt, knapp 40.000 Waffen aus Eckernförde über die USA nach Kolumbien geliefert zu haben, was gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstieß, da zuvor seitens des Waffenherstellers nicht die erforderlichen Ausfuhrgenehmigungen eingeholt worden waren.

Der Gewinn, den Sig Sauer durch dieses Geschäft gemacht hat, soll laut Gerichturteil eingezogen werden. Bisher hatte die Staatsanwaltschaft das aus Gründen der Verhältnismäßigkeit nicht weiter verfolgt. Sig Sauer geht gegen dieses Urteil vor.

Heute nun zeigte sich ein Sinneswandel des für die Entscheidungen zuständigen Landgerichts Kiel, das die Sicherungsmaßnahmen von Vermögenswerten der Firma anordnete.

von

Günter Schwarz – 16.06.2020

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