(Lundeborg) – Die Hosenbienen (Dasypoda hirtipes) sind wichtig für die Artenvielfalt, aber ihr Aussehen führt dazu, dass viele Menschen sie als Schädlinge bekämpfen. Ejgil Andersen hofft, dass dieses aufhören wird.

Ejgil Andersen hackt in seinem Hausgarten, der zwischen Oure und Lundeborg bei Svendborg auf Fyn (Fünen) liegt. „Sehen Sie, hier gräbt eine Biene. Sie hat einen so weiten Weg, um herauszukommen“, sagt er und zeigt auf eine kleine Hosenbiene, die sich mit ihren gelben Hinterbeinen unter dem Kopfsteinpflaster aus ihrer Kolonie gräbt.

Ejgil Andersen ist Mitarbeiter der Miljøstyrelsen (Umweltschutzbehörde), wo er an dem Artenmanagement arbeitet, was bedeutet, dass er sich mit dem Artenschutz beschäftigt. Und die Kolonie der Hosenbienen, die unter seinem Garten lebt, wollte er nie entfernen, denn sie sind sehr wichtig. „Unsere Pflanzenbestäuber sind in einem katastrophalen Niedergang begriffen und für unsere biologische Vielfalt sind sie von großer Bedeutung. Sie sind wichtig für die gesamte Natur“, betont Ejgil Andersen.

Es ist eine automatische Reaktion, auf herumfliegende kleine Tiere schreckhaft zu reagieren, insbesondere wenn sie gelbe und schwarze Farben haben. Aber es gibt keinen Grund sich vor der Hosenbiene zu fürchten – im Gegenteil.

Ejgil Andersen hat seit seiner Kindheit Hosenbienen auf seinem Grundstück.

Denn obwohl die Hosenbiene fast wie eine Wespe aussieht, ist sie friedlich und sticht nicht. „Es gibt viele Menschen, die sie verwirren, und es ist traurig, wie etwas Gefährliches auszusehen“, erklärt Ejgil Andersen. Hosenbienen mit den charakteristischen gelben Hinterbeinen und ihrer runden Form sind eigentlich leicht zu erkennen.

Die Hosenbienen haben lange unter seinem Garten gelebt. „In den letztes Jahren haben wir einige Fälle erlebt, in denen Leute sie bekämpft haben, weil sie die Bienen als Schädlinge ansahen. Sie dachten, es seien Wespen, und Wespen sind ganz anders und aggressiv“, erklärt er.

Die Hosenbienen sind wichtig für die Bestäubung von Garten- und Wildblumen und als Bestäuber von großer Bedeutung. Die Insektenpopulation in Europa ist jedoch stark zurückgegangen, was sich schon erheblich auf die biologische Vielfalt ausgewirkt hat und weiter auswirken wird, wenn dem nicht Einhalt geboten wird. „Es gibt immer weniger Gebiete, in denen sie leben können“, erklärt Ejgil Andersen.

Eine Hosenbiene gräbt sich ins Freie.

Deshalb fordert er, dass die friedlichen Bienen in Ruhe gelassen werden. „Sie sollten Ihren Boden nicht besprühen. Sie mögen einen altmodischen gepflasterten Innenhof, in dem die Steine oder Betonplatten von der Sonne erwärmt werden. Es bietet eine warme Oberfläche, unter denen sie graben können“, sagt er und fährt fort: „Und dann müssen wir sie in Ruhe lassen. Es sind keine Schädlinge“, sagt Ejgil Andersen.

von

Günter Schwarz – 19.06.2020

Fotos: Miljøstyrelsen