(Rødbyhavn) – Der Bau der bevorstehenden Fehmarnbelt-Verbindung prägt nun ernsthaft die Umgebung von Rødbyhavn. Das Hotel „Stop’n Sleep“ meldet, dass alles ausverkauft ist.

Am Montag vergangener Woche wurde ernsthaft mit dem Bau der Fehmarnbelt-Verbindung begonnen. Dann wurde der erste Schritt zum Bau eines riesigen Arbeitshafens in Rødbyhavn getan.

Und bereits viele Männer arbeiten am Bau – darunter der Australier Gary Beer, der in den nächsten zwei bis drei Jahren in Rødbyhavn arbeiten und leben wird. „Es ist ein netter Ort. Hier ist es sehr ruhig und alle Einheimischen sind sehr freundlich“, sagt er.

Gary Beer ist vor drei Wochen angekommen und lernt die Gegend bereits kennen. „Letzten Sonntag war ich in Nykøbing, und ich war auch in Nysted. Gary Beerwirkt ein wenig hilflos, weil er ein bisschen über die schwierigen dänischen Ortsnamen stolpert. „Entschuldigung, mein Dänisch ist nicht so gut“, sagt er.

Wie viele seiner Kollegen lebt Gary Beer im „Stop’n Sleep“ Hotel in Rødbyhavn. Die niederländische Firma, für die er arbeitet, hat alle Zimmer gebucht. Und das kann den Hotelmanager zum Jubeln bringen. „Es ist einfach fantastisch – und dann hoffentlich für die nächsten acht Jahre“, sagt Richard Nyborg, Manager des Hotels „Stop’n Sleep“.

Richard Nyborg erwartet von den vielen ausländischen Arbeitern, dass sie viel Leben in der Stadt schaffen.

In den kommenden Jahren sollen bis zu 6.000 Menschen am Bau des Fehmarntunnels arbeiten. „Im Jahr 2021 wird es eine weitere Invasion geben, und im Jahr 2022 wird wieder eine Zunahme von Arbeitskräften stattfinden. Immerhin wird ein reiner Boom ausgelöst“, sagt der Hotelmanager.

Ein junger Bauunternehmer aus Rødovre hat ebenfalls erkannt, dass es in diesen Jahren möglicherweise gutes Geld zu verdienen gibt, um in Rødbyhavn in den Bau zu investieren. Kasper Muus und seine Familie haben den alten Prestegård (Pfarrhaus) in Rødby gekauft, den sie jetzt herrichten. „Zehn Zimmer und zwei neue Badezimmer werden gebaut“, sagt Kasper Muus.

Kasper Muus ist dabei, das alte Pfarrhaus in Rødby zu renovieren.

Es ist geplant, die Zimmer an einige der Unternehmen zu vermieten, die an der Fehmarn-Verbindung arbeiten – und anschließend wollen wir das Haus privat zu nutzen. „Es wird von hoher Qualität sein, mit einigen super schönen Zimmern und einigen schönen Badezimmern, und dann werden viele Oasen im Freien gebaut, an denen man wirklich seine Freude hat, wenn man der Arbeit nach Hause kommt“, sagt er.

In Rødbyhavn können auch die Händler feststellen, dass ausländische Gäste angekommen sind. Sie haben bereits gutes Geld in die örtlichen Geschäfte gesteckt. „Wir hatten einige Engländer, die hier Löcher bohrten. Und das ist gut so, denn sie mögen gern ein oder zwei kleine Biere nach der Arbeit“, sagt Keld Vadstrøm, dem die „Overfarten“-Taverne in Rødbyhavn gehört.

Die Hauptstraße in Rødbyhavn ist immer noch mit leeren Läden gefüllt, aber die Hoffnung ist, dass sich das jetzt ändern wird. „Es wird jetzt eine Saftbar geben, und dann weiß ich, dass einer der Pizzabäcker ein Geschäft gekauft hat, in dem er ein Restaurant einrichten möchte. Ich denke, alle leeren Ladengeschäfte werden demnächst Betreiber finden“, sagt Richard Nyborg, Manager des Hotels „Stop’n Sleep“.

Und wenn man Gary Beer fragt, der an großen Projekten auf der ganzen Welt gearbeitet hat, wagt auch die Prophezeiung. „Viele Leute werden hierher kommen, und es wird gut für die Gegend sein. Jetzt ist es hier noch sehr ruhig, aber das wird sich bald ändern“, sagt er.

Die Fehmarn-Verbindung soll bis 2029 fertig sein.

von

Günter Schwarz – 22.06.2020

Fotos: Femern A/S