(Korsør) – Am Freitag ist die Galeasse „Bien“ in Korsør in neue Hände gekommen. Jugendliche Schüler aus der Arbeitsgemeinschaft Forschung und Entwicklung müssen das Schiff jetzt aufarbeiten und von Grund auf überholen.

Es war ein besonderer Tag – sowohl für die Schüler der FGU Syd- og Vestsjælland (Süd- und Westseeland) als auch für das alte Segelschiff „Bien“, das nun erwarten kann, von einigen sehr motivierten jungen Leuten wieder auf Vordermann gebracht zu werden.

Am Freitagmorgen, mit der hochstehenden Sonne am blauen Himmel und mit der „Bien“ im ruhigen stillen Wasser im Hafen von Korsør, unterzeichnete die FGU, dass sie nun Eigentümerin der alten Galeasse ist, die seit Jahren renovierungsbedürftig ist.

„Wir sind ab heute Reeder. Wir sind einfach so glücklich“, sagt Gert Møller, Direktor der FGU Syd- og Vestsjælland, der auch sagt, dass die Schiffsübernahme mit Seemannsliedern und einer Rede des Bürgermeisters von Slagelse gefeiert wurde.

Der Direktor der FGU Gert Møller unterzeichnet den Kaufvertrag vor den Verkäufern Jens Møller und Ruth Hvelverskov.

„Das Wichtigste ist, dass wir ein neues spannendes Projekt haben, bei dem die Schüler viel lernen können. Die FGU ist eine selbstverwaltete Einrichtung, in der junge Menschen unter 25 Jahren verschiedene Möglichkeiten ausprobieren können – sowohl in normalen Schulfächern als auch bei praktischen Aufgaben. Und die praktischen Fähigkeiten sind genau das, was im kommenden Projekt benötigt wird.

Die „Bien“ ist die älteste verbliebene Marstal Galeasse aus dem Jahr 1898. Die FGU Syd- og Vestsjælland hatte als Entwicklungsprojekt den Kauf des Segelschiffs geplant, und jetzt steht eine umfassende Renovierung bevor. Es ist ein mehrjähriger Prozess, das Schiff in seine ursprüngliche Form zurückzubringen. Ziel ist es, dass die „Bien“nach Abschluss der Reparatur in bestem Zustand erscheint. Die Arbeiten am alten Schiff sollen auf der FGU eigenen Werft in Korsør durchgeführt werden. Und die jungen Leute erwartet ein sehr spannender Prozess.

„Die Schüler lernen viel über die Handwerkskunst, aber sie lernen auch viel über sich selbst und über Bildung und Teil einer Gemeinschaft zu sein. Dieses ist nicht nur ein Sommerprojekt. Es endet damit, dass die Skibstilsynet (Schifffahrtsbehörde) das Schiff genehmigen und abnehmen muss.

Laut Gert Møller ist es wichtig, dass die Jugendlichen merken, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, zu lernen. „Dieses ist eine Schule, auf der die Schüler fast vergessen, dass sie auch lernen. Das ist das Schönste daran“, sagt Gert Møller.

Ihm zufolge beschreibt ein isländisches Sprichwort die Bedeutung des Projekts, jungen Menschen eine andere Ausbildung zu bieten: „Der Junge baut das Schiff, das Schiff baut den Jungen.“

Es ist eine gründliche Renovierung, die die jungen Leute erwartet, um richtig loszulegen. In den ersten Monaten werden sie das Schiff im Wasser kennenlernen, aber Ende September wird es an Land geholt, und dann wird alles überprüft. Neue Bohlen müssen verlegt, das Ruderhaus abgebaut und die Masten abgenommen werden.

Schulleiterin Katrine Larsen von der FGU Korsør und Leiter der FGU-Werft Christian Dyrløv vor der „Bien“.

Und es gibt Geld für das Projekt. Der Stadtrat in Slagelse hat einen Gesamtbauzuschuss von 3,4 Mio. Kronen (456 Tsd. Euro) für den Kauf und die Renovierung des Schiffes genehmigt.

In den letzten Jahren ist das Schiff unter anderem mit Anglern und Schülern gesegelt, und das Ziel ist – sobald es eine liebevolle Hand erhalten hat – dass die jungen Leute das Schiff weiterführen und so die Möglichkeit schaffen, zwischen den Häfen von Korsør, Vordingborg und Næstved zu segeln. Aus diesem Grund werden die Schüler auch in den nächsten drei Jahren gezielt an den zukünftigen Aufgaben arbeiten. Das Schiff soll auch als Schulschiff für die FGU und als Ausflugsschiff für Schulen und Touristen dienen.

„Das Schiff soll an der Küste vor Korsør von Vorteil sein“, sagt Gert Møller, Direktor der FGU Syd- og Vestsjælland. Sobald die „Bien“ renoviert ist, wird es auch als Segelwerkstatt für die jungen Leute in der Arbeitsgemeinschaft Forschung und Entwicklung dienen. „Ziel ist es, mehr junge Menschen für eine maritime Ausbildung zu gewinnen. Hier erleben die Jugendlichen auf eigene Faust das Leben auf See, die Freude am Segeln und die besondere Arbeitsgemeinschaft an Bord“, sagt der Direktor.

Es werden 14 junge Leute sein, die ständig daran arbeiten, das Schiff zu renovieren, und einige von ihnen werden gleichzeitig als Bootsbauer unterrichtet und dabei eine vollständige Ausbildung absolvieren.

Zunächst sollen jedoch 25 Schüler das Sommercamp auf dem Schiff erleben. Und natürlich geht die Reise nach Marstal, wo die „Bien“ vor über 120 Jahren gebaut wurde.

Galeasse „Bien“

  • Die „Bien“ wird 1898 von einem Schiffbauer in Marstal gebaut
  • In den 1950er Jahren half das Schiff als Felsenfischer beim Bau des Fährhafens Halskov.
  • Die „Bien“ wird 1985 an Korsør Sportfiskerservice verkauft, und ein Schiffsschreiner beginnt mit dem Umbau des Schiffes, damit es für das Segeln verschiedener Arten zugelassen werden kann.
  • Die FGU erwirbt die „Bien“ 2020 mit einem Zuschuss der Kommune Slagelse in Höhe von 3,4 Mio. Kronen (456 Tsd. Euro).
  • Die „Bien“ ist für das Segeln mit 40 Tagesgästen und 26 Übernachtungsgästen (ohne Besatzung) zugelassen.

von

Günter Schwarz – 27.06.2020