Unruhe in Smedager: Storkeunge allein im Nest gelassen
(Smedager) – Am Montag ließen die jungen Störche „Bonnie & Clyde“ ihr Junges nach Ansicht der Experten viel zu lange allein im Nest zurück. Die Störchin „Annika“, die Vorbesitzerin des Nestes, ist vielleicht keine Bösewichtin, aber sie möchte ihr Nest von dem jungen Paar zurück und dieses aus ihrem Nest vertreiben.
Am Montag gab es mehrmals tagsüber Unruhe im Nest in Smedager.
„Bonnie & Clyde“ verließen das Nest am Montag zweimal für einen längeren Zeitraum. Das erste Mal war mittags gegen 12:30 Uhr und das zweite Mal am Abend – beide Male waren sie ungefähr eine Stunde lang weg.
„Es hat uns ziemlich unruhig gemacht. Eine Stunde ist viel zu lang, um als zwei Wochen altes Storchenkind allein im Nest zu sein“, sagt Mogens Lange von „storkene.dk“.
Die Turbulenzen im Nest sind höchstwahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass „Annika“ Smedager und ihrem alten Nest, das sie immer noch sehr gerne haben möchte, zu nahe ist, glaubt der Storchexperte. „Dieses ist sehr wahrscheinlich der Grund. Wir haben sie oder andere Störche nicht gesehen, aber das Verhalten von ,Bonnie & Clyde‘ könnte darauf hinweisen“, sagt er.
Möglicherweise sind beide Abwesenheiten vom Nest auch auf das Regenwetter zurückzuführen. Störche fliegen nicht, wenn es regnet. „Wenn sie duschen, während sie nicht im Nest sind, setzen sie sich irgendwo hin und warten ab, bis der Regen aufhört. Es könnte ihre Abwesenheit vom Nest verlängert haben“, sagt Mogens Lange. Es ist ein weit verbreitetes Storchenverhalten, denn Störche fliegen bei Regenwetter nur sehr schlecht.
Störche sind zwar große Vögel, aber sie sind nicht sehr muskulös im Verhältnis zu ihrer Größe. Sie haben riesige Flügel, mit denen sie schweben und Aufwinde ausnutzen, und der Regen steht dieser Art des Fliegens im Weg.
Wenn der kleine junge Storch bei nassem Wetter allein im Nest zurückbleibt, besteht die Gefahr, dass er zu nass und damit unterkühlt wird. Und das ist tödlich für ihn. „Er sollte vorzugsweise unter den Schutzflügeln seiner Eltern stehen, bis er ungefähr sieben Wochen alt ist, bis er vollständig entwickelt ist“, sagt Mogens Lange und erläutert: „Grundsätzlich läuft es gut, und zum Glück ist es gestern nicht schief gegangen, aber die nächsten fünf Wochen sind entscheidend.“
Folgen Sie hier über die TV-Nestkamera live das „Storchenleben“ in Smedager:
https://www.tvsyd.dk/tema/storkene-i-smedager
von
Günter Schwarz – 30.06.2020
Fotos: Archivbild