(Hedensted) – Ein Wohngebiet in Hornsyld in der Kommune Hedensted auf der Halbinsel Juelsminde erhält die erste Thermalstraße des Landes, die gleichzeitig vor Überschwemmungen schützen und den Bewohnern sowohl Wärme als auch Kälte liefern kann.

2018 weihte die Kommune Hedensted eine ganz besondere Klimastraße ein, die zwei der größten klimatischen Herausforderungen der Zeit lösen wird – nämlich den Umgang mit dem steigenden Regenwasservolumen und die Erzeugung nachhaltiger Wärme.

Das Pilotprojekt hat so positive Ergebnisse gezeigt, dass eine Gruppe von privaten und öffentlichen Partnern jetzt „Blut gelegt“ haben, um das Konzept weiterzuentwickeln. Dieses hat zu einem sogenannten Termovej (Themostraße) geführt, die bis August als „echte“ Klimastraße gebaut wird, die nicht nur experimentell, sondern in vollem Umfang in einem neuen, kleineren Wohngebiet in Hornsyld zwischen Hedensted und Juelsminde gebaut wird.

Hier soll die Straße das Oberflächenwasser von extremen Regenmengen ablenken und verzögern und gleichzeitig den zukünftigen Bewohnern der Region je nach Bedarf eine nachhaltige Heizung oder Kühlung bieten.

Die Straße wird eine Kombination aus einer Klimastraße und einem Thermonet sein und soll daher sowohl das Wohngebiet vor extremen Regenwassermengen schützen als auch gleichzeitig die Bewohner der Region mit erneuerbarer, kollektiver Wärme- und Kühlversorgung versorgen.

Auf diese Weise ist die Termostraße eine kombinierte Energie- und Wassermanagementlösung – d. h. eine Klimastraße, die auch als Energiequelle für das Thermonet dient, eine Art kollektives geothermisches Heizsystem, bei dem die Verbraucher ihre eigenen Wärmepumpen haben, diese jedoch über die Verkabelung gemeinsam nutzen. Gleichzeitig bietet der Termovej den Bewohnern die Möglichkeit, ihre Häuser an heißen Sommertagen mit passiver Kühlung zu kühlen.

„Wir sehen einen zunehmenden Bedarf, mit den erhöhten Mengen an Oberflächenwasser im Zusammenhang mit extremen Niederschlägen umzugehen. Herkömmliche Verzögerungs- oder Rückhaltebecken nehmen Platz ein und müssen ausgegraben werden. Unsere Straße nutzt sich selbst als Verzögerungsbecken, das daher nicht mehr kostet und daher keinen Platz einnimmt“, sagt Theis Raaschou Andersen vom VIA University College und der als Projektmanager hinter dem Termovej in Hedensted steht.

Eine Reihe vertikaler geothermischer Brunnen, die sich besonders zur Kühlung eignen, werden auch in Fällen errichtet, in denen die Straße im Sommer von der Sonne beheizt wird. Auf diese Weise erhalten die Hausbesitzer sowohl ein kollektives Wassermanagement als auch eine Energieversorgung.

von

Günter Schwarz – 02.07.2020

Fotos: Kommune Hedensted