Während 28 Experten und Naturfreaks den Bøtøskoven (Bøtø-Wald) auf Falster untersuchten, wurde eine Tierart gefunden, die in Skandinavien noch nie zuvor entdeckt wurde. Jan Pedersen fand etwas ganz Besonderes, als er zusammen mit 27 anderen Natur-Nerds und Experten kürzlich den Bøtøskoven auf Falster auf Tierarten untersuchte.

Während einer Suche im örtlichen Wald, bei der die Teilnehmer innerhalb von 24-Stunden so viele Tier- und Pflanzenarten wie möglich finden wollten, fand Jan Pedersen einen Käfer, der in Skandinavien noch nie zuvor gesehen wurde. „Er hat es geschafft, eine Population aufzubauen, also ist er wahrscheinlich schon seit einigen Jahren dort“, sagt Jan Pedersen, der täglich als Entomologe im Statens Naturhistoriske Museum (Nationalen Naturhistorischen Museum) in København arbeitet.

Es war Den Danske Naturfond ( Der Dänische Naturfonds) und die Kommune Guldborgsund, in dessen Gebiet sich der Laufkäfer des sogenannten Amara c.f. Kulti befand, und die Finder sind von der Entdeckung begeistert.

„Wir konnten unsere Arme nicht vor Begeisterung nicht mehr herunterholen! Es ist einfach so erstaunlich, dass wir helfen konnten, eine neue Art im Land zu finden“, sagt Projektmanagerin Anita Pedersen von der Kommune Guldborgsund in einer Pressemitteilung.

Der für Dänemark neue Käfer Amara c.f. Kulti unter dem Mikroskop gesehen.

„Es ist absolut verrückt, dass wir jetzt im Bøtøskoven eine neue Art für Dänemark gefunden haben. Vor einigen Jahren war es noch eine dunkle Nadeltannenplantage, die wir jetzt in einen hellen und offenen Weidewald und einen Lebensraum für seltene Arten verwandelt haben. Es lohnt sich, der wilden Natur mehr Platz zu geben“, fügt Flemming Nielsen, Direktor im Den Danske Naturfond, hinzu.

Der wissenschaftliche Name für die neue dänische Autokunst lautet Amara c.f. Kulti. Der Käfer ist ein Laufkäfer, ungefähr 8-10 Millimeter groß und lebt von unreifen Grassamen. Jan Pedersen fand den Käfer Mitte Juni auf der südlichsten Lichtung im Bøtøskoven. Seitdem wurde der Wald nach ihm weiter durchsucht, und der Käfer wurde anschließend in mehreren weiteren lokalen Wäldern gefunden.

Der nächstliegende Fund dieses Käfers befindet sich in der Nähe von Hamburg in Norddeutschland. In Deutschland gilt der Käfer als äußerst selten, und laut dem dänischen Naturfonds braucht der Käfer Lebensräume mit verstreutem Gras auf dem sandigen Boden. „Einige der im Bøtøskoven durchgeführten Pflegemaßnahmen sind dieser Art zugute gekommen“, sagt Jan Pedersen.

Die Art bevorzugt die lichtoffenen und relativ neu ausgedünnten Kiefernwaldgebiete. Es ist eine hitzeintensive Art, und die letzten warmen Sommer waren laut dem dänischen Naturfonds ein wesentlicher Faktor für ihr jetziges Vorkommen in Dänemark.

So sah es aus, als 28 Naturfreaks und Experten am 13. und 14. Juni dieses Jahres den Bøtøskoven auf Falster erkundeten.

von

Günter Schwarz – 03.07.2020

Fotos: Den Danske Naturfond