(Gjøl) – Den Segelclubs in Nordjylland (Nordjütland) weht derzeit starker Wind entgegen. Mehrere Clubs berichten von einer großen Nachfrage nach Liegeplätzen, da viele Bootseigner aufgrund der Coronakrise in Dänemark Urlaub machen.

Flemming Sørensens Telefon klingelt und klingelt, denn die Nachfrage nach Dauerliegeplätzen ist ungewöhnlich hoch. Er ist Hafenmeister im Bootshafen von Gjøl am Limfjord und klagt: „Dieses Jahr ist höchst extrem. Ich könnte in die Luft gehen. Es gibt viele Leute, die mich kontaktieren, um einen Platz zu bekommen.“

In seiner Hand hält er eine Warteliste. Im Moment sind über 20 Namen auf der Liste geschrieben. Jedoch weitaus mehr haben Interesse gezeigt, aber aufgegeben, als sie von der hohen Nachfrage hörten. „Es ist grundsätzlich positiv mit einer langen Warteliste, aber natürlich schade für diejenigen, die keinen Platz bekommen können. Es schmerzt mich, dass ich dabei nicht anders kann“, sagt der Hafenmeister.

Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass viele Dänen ihre Ferien im Süden abgesagt haben und stattdessen ihre Sommerferien zu Hause im Land verbringen. Einer von ihnen ist der Autohändler Jan Nygaard aus Aabybro. Anstatt außer Landes zu reisen, hat er ein Boot gekauft, und jetzt sucht er einen festen Liegeplatz dafür.

„Es ist fantastisch, weil jeder in Dänemark zu Hause bleiben und hier Urlaub machen will“, sagt er. Jan Nygaard hatte das Glück, in Vestre Bådhavn in Aalborg einen vorübergehenden Liegeplatz für sein Boot zu finden.

Auch im Yachthafen von Sæby können sie das große Interesse spüren. Hier gibt es keine einzige freie Stelle mehr, und es stehen mehr als 30 Anfragende auf der Warteliste. 15 von ihnen durften vorübergehend auf den Plätzen der Gastsegler ihr Boot festmachen, da dieses Jahr voraussichtlich mehr Gäste aus den Nachbarländern zu Hause bleiben werden.

„Wir müssen schon recht viele Jahre zurückkehren, um eine Zeit zu finden, in der es genauso gewaltig aussah“, sagt Birger Isaksen, Hafenmeister im Hafen von Sæby.

Jan Nygaard hat einen Tipp für neue Bootsfahrer wie er einer ist. „Melden Sie sich dort an, wo Sie hin möchten, und prüfen Sie, ob Sie vorübergehend einen festen Liegeplatz ausleihen können. Dann muss man nur noch einmal das Boot verlegen, wenn der reguläre Liegeplatzmieter zurückkommt“, sagt er.

von

Günter Schwarz – 05.07.2020

Foto: Gjøl Havn