(Odense) – Das fynske (fünische) Unternehmen DESMI Ro-Clean hat eine Kläranlage entwickelt, in der Kunststoff und Abfall in Mengen gesammelt werden können. Jetzt brauchen sie nur noch die Kommunen, die das Problem erkennen und lösen möchten.

„Die Cola-Flasche verwandelt sich in viele Millionen Mikroplastikteilchen, wenn sie in den Fluss bzw. ins Wasser gelangt. Dann wird sie die Meeresumwelt für Hunderte von Jahren kontaminieren, bevor sie vollständig abgebaut sein wird“, sagt Teamleiter im Vandcenter Syd (Wasserzentrum Süd), Ib Pedersen, und zeigt auf die rote Coca-Cola-Flasche, die auf der Oberfläche der Odense Å schwimmt.

Sie wurde jetzt von der Kläranlage erfasst, die von der Firma DESMI Ro-Clean in Odense entwickelt wurde, um Plastik und Abfall aus Flussläufen zu sammeln.

Die Anlage befindet sich derzeit in Odense Å in der Nähe der Ejby Mølle (Mühle). Hier gibt es keinen öffentlichen Zugang zur Au, weshalb sie weder Spaziergängern noch Besuchern im Weg steht.

Die Anlage wird derzeit in der Odense Å getestet, wo DESMI Ro-Clean hofft, dass sie einen festen Platz bekommen kann. Sie haben das System zuvor bereits erfolgreich in Varde, Esbjerg und Holstebro getestet.

„Die Anlage sammelt alles von der Oberfläche: Plastik, Papier und Flaschen. Ein großer Teil davon sind Umweltverschmutzung und haben Umweltauswirkungen, die mit der Anlage vermieden werden können“, sagt Henrik Knudsen, Direktor von DESMI Ro-Clean.

Es haben jedoch noch keine Kommunen in die Anlage investiert. Das gesamte System kostet 300.000 Kronen (40 Tsd. Euro), und laut Direktor sind die Kommunen nicht bereit, Geld für das Projekt auszugeben. „Die Kommune Odense ist zwar interessiert, aber sie will nicht darin investieren. Sie glauben offensichtlich nicht, dass der Gewinn im Verhältnis zu den Kosten groß genug ist. Obwohl wir – mit dem, was wir aufsammeln – beweisen können, dass es sinnvoll ist“, sagt er.

Er stand auch in Kontakt mit der Kommunernes Landsforening (KL / Kommunaler Landesverband) und der Kommunernes Internationale Miljøorganisation (KIMO / Kommunale internationale Umweltorganisation), die großes Interesse gezeigt haben.

Das Unternehmen hat eine Fabrik in Odense und alles wird hier produziert. Sie sehen sogar Potenzial sowohl in Indonesien als auch in Indien, wo Abfälle in Bächen und im Meer besonders schlimm sind. Das fynske Unternehmen hat bereits zehn Anlagen nach Indien geliefert.

„Unser Geschäftsmodell basiert auf den Export. Wir wollen uns da engagiern, wo die wirklich großen Probleme liegen. Wir sind seit zwei Jahren in Indien tätig und sammeln Tausende Tonnen Abfall. Wir decken die gesamte Wertschöpfungskette ab – sowohl die Sammlung als auch die Verarbeitung des gesammelten Plastikmülls“, sagt Diroktor Henrik Knudsen.

Das Bild stammt von einem Fluss in Mumbai in Indien. Das fynske Unternehmen hat in Indien schon Tausende Tonnen Abfall gesammelt.

In Dänemark ist jedoch die gesamte Struktur rund um die Sortierung völlig klar. Es fehlt nur noch die Sammelanlage in den Bächen und Auen. Und hier glaubt DESMI Ro-Clean eindeutig, dass Bedarf besteht.

„Wir haben allerdings ein großes Problem mit der Abgabe von Kunststoff aus unseren Sammelsystemen in Dänemark, und das könnten wir leicht und einfach tun. Wir haben die gesamte Technologie installiert. Wir warten nur auf die politische Unterstützung“, sagt er und fährt fort: „Dänemark will ein Pionierland auf der Umweltseite sein. Wir müssen nur die Agenda der Plastikverschmutzung in den Ozeanen berücksichtigen. Auch dort können wir auch ein Pionierland werden.“

von

Günter Schwarz – 05.07.2020

Fotos: DESMI Ro-Clean