(Fredericia) – Normalerweise wachen die Bürger von Fredericia am frühen Morgen des 6. Juli mit dem Geruch von Schießpulver in der Nase und dem Knallen von Kanonen auf. An diesem Tag wird die berühmte Schlacht von 1849 gefeiert, als die Dänen die Schleswig-Holsteiner zum Tor hinausjagten.

Am heutigen Montagmorgen ist nichts mehr wie früher in Fredericia. Heute war alles leise, und das ist nicht normal für den 6. Juli in der Stadt. Der heutige Tag und der Tag zuvor, der 5. Juli, sind Festtage, an denen die Stadt den Sieg über den Schleswig-Holstein im Jahr 1849 feiert, der normalerweise um 06:30 Uhr mit 27 Kanonenschüssen von der „Prins Georg Bastion“ beginnt.

Dieses war jedoch in diesem Jahr nicht der Fall. Die Kommune Fredericia hat beschlossen, die Tradition wegen Covid-19 erst wieder im nächsten Jahr durchzuführen und auch alle anderen Veranstaltungen wie Umzüge und Märkte fallen zu lassen, die normalerweise dazu führen, dass sich Menschen aus nah und fern in der Stadt versammeln.

„Die Feiertage zum 6. Juli werden dieses Jahr aufgrund der Coronakrise anders sein, aber wir haben immer noch unsere gemeinsame Geschichte, die wir feiern können. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr, wo wir uns hoffentlich wie gewöhnlich für die festlichen Tage des 6. Juli versammeln können“, sagt Bürgermeister Jacob Bjerregaard von den Socialdemokraterne in einer Pressemitteilung.

Um zu verhindern, dass sich zu viele Menschen an einem Ort versammeln, wurden die Kränze an den Gedenkstätten am 5. Juli gelegt. Jeder kann jedoch noch seine eigenen Kränze und Blumen an den Denkmälern hinzu anbringen oder niederlegen.

Das Festkomitee zum 6. Juli legte am Sonntag sechs Blumensträuße an den üblichen Denkmälern in der Stadt nieder. Jacob Bjerregaard legte einen Kranz am Schleswig-Holstein-Grab auf dem Sct. Michaelis Kirkegård (Friedhof) nieder. Bei den Kriegsgräbern und dem Grab des Landsoldaten wurde der unbekannten Soldaten auch mit Girlanden aus der Garnison gedacht. Ein Komitee, der Hærhjemmeværnet (Heimwehr), der Marinehjemmeværnet (Marineheimwehr) und der Kommune Fredericia Town ehrte die Gefallenen ebenfalls.

Im Juni, Juli und August können interessierte Besucher der Stadt auch in die Geschichte der Schlacht eintauchen, indem sie an Führungen durch die Geschichte der Stadt teilnehmen, in denen über die berühmte Schlacht und die Generäle erzählt wird. Aufgrund der Coronakrise können maximal 15 Personen an den einzelnen Führungen teilnehmen, die kostenlos sind.

6. Juli Tage in Fredericia

  • In Dänemark gab es 1849 einen Bürgerkrieg. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein wollten sich von Dänemark lösen, um Teil des Deutschen Bundes zu werden. Die Schleswig-Holsteiner erhielten Unterstützung vom König von Preußen und einem deutschen Bundesheer.
  • Am frühen Morgen des 6. Juli 1849 wurde eine blutige Schlacht um die Stadt Fredericia geschlagen.
  • Am Abend vor dem 5. Juli wurde der Angriff vorbereitet, und kurz nach Mitternacht zogen die Soldaten aus. Es war ein harter Kampf, aber die dänische Armee konnte den Feind zurück und in die Flucht schlagen. In der Festung Fredericia standen ca. 24.000 dänische Soldaten, von denen rund 19.000 im Kampf waren. Der Feind aus Schleswig-Holstein und Preußen hatte dort ca. 14.000 Soldaten zusammengezogen.
  • Der 6. Juli ist ein Gedenktag, an dem die Bürger der Stadt schon am Abend des 5. Juli im Fackelschein durch die Stadt ziehen, um den Gefallenen zu gedenken. Traditionell werden Blumen entweder an den Kriegsgräbern und an dem Denkmal an die Soldaten niedergelegt. Es ist weltweit das erste Denkmal für die gefallenen einfachen Soldaten. Es ist eine Tradition, die in Fredericia von Generation zu Generation weitergegeben wird.
  • Der 6. Juli ist hauptsächlich ein Tag der Freude, an dem der Sieg gefeiert wird. Fredericia ist in Rot und Weiß geschmückt, und die Stadt wird durch einen morgendlichen Kanonengruß aus dem Schlaf geweckt. Um 11:00 Uhr beginnt ein Umzug, in der Soldaten der Garnison Fredericia den Mut und die Opferbereischaft ihrer Vorgänger durch einen Marsch durch die Stadt gedenken.

Quelle: 6juli.dk

von

Günter Schwarz – 06.07.2020

Foto: 6juli.dk