Das Kongernes Jelling Erlebniszentrum richtet sich trotz geschlossener Grenzen an viele internationale Gäste
(Jelling) – Die weltweite Corona-Pandemie schwächt den Tourismus, aber im jyske (jütländischen) Jelling nordwestlich von Vejle hat sich gezeigt, dass es in Dänemark viele internationale Einwohner gibt, die ihren ständigen Wohnsitz im Land haben.
Im Kongernes Jelling Erlebniszentrum sieht man es erfreulich, dass sich die Grenzen zu einiger der Nachbarländer wieder geöffnet haben. Laut Museumsleiter Morten Teilmann-Jørgensen sprechen die Gäste wieder zunehmend Norwegisch, Schwedisch und Deutsch.
Doch obwohl die dänischen Grenzen immer noch nur Touristen aus bestimmten Ländern offen stehen, erwartet der Museumsmanager, dass in diesem Sommer im Kongernes Jelling Sprachen aus aller Welt zu hören sein werden – und das trotz der Tatsache, dass Touristen aus weiten Teilen Europas und der Welt nicht den Weg nach Dänemark antreten dürfen.
Inmitten der Coronakrise, in der alle Grenzen geschlossen waren, sahen wir, dass im Kongernes Jelling tatsächlich noch verschiedene Sprachen gesprochen wurden und dass weiterhin internationale Gäste kamen. Wir waren ein wenig überrascht“, sagt Morten Teilmann-Jørgensen.
Die Erklärung ist, dass es tatsächlich viele Ausländer gibt, die in Dänemark leben und beispielsweise für Unternehmen wie Siemens und Lego arbeiten oder an den Universitäten in Aalborg oder København eingeschrieben sind. Sie müssen größtenteils in Dänemark bleiben, anstatt nach Hause in Gebiete zu reisen, die stark von Infektionen betroffen sind, um anschließend nach ihrer Rückkehr unter Quarantäne gestellt zu werden.
Wie alle anderen Attraktionen ist sich auch das Kongernes Jelling bewusst, dass potenzielle Gäste in diesem Sommer beworben werden. Schließlich war der heute kleine Ort mit rund 3.500 Einwohnern vor der ersten Jahrtausendwende die Geburtsstätte des heutigen Dänemarks. Daher hat sich auch das Erlebniszentrum entschieden, sich mehr als sonst auf die in Dänemark ansässigen internationalen Bewohner zu konzentrieren.
In Zusammenarbeit mit dem Projekt „HowtoDenmark“ hat Kongernes Jelling eine Mini-Kampagne in den sozialen Medien gestartet, in der die Botschaft lautet, dass es in Jelling und Umgebung etwas ganz Besonderes gibt. Vor allem, wenn man in die Geschichte Dänemarks eintauchen möchte. Wie bekannt, war es in Jelling, wo Dänemark zum ersten Mal als Land erwähnt wurde und wo Kong Harald Blåtand (Harald Blaubart), der Sohn des heidnischen Königs Gorm der Alte, sich 960 n.Chr. christlich taufen ließ.
„HowtoDenmark“ ist ein Projekt, das darauf abzielt, die Kluft zwischen der dänischen Gesellschaft und der internationalen Gesellschaft im Land zu überbrücken, die ihren Weg nach Dänemark gefunden hat. Dieses geschieht durch Wissensaustausch und Informationen über die dänische Gesellschaft, über die Geschichte, über Traditionen und vieles mehr.
Das Projekt wird vom Pool des Kulturministeriums für „lokale öffentliche Informationen“ unterstützt. Auch werden Mittel verwendet, um internationales Wissen über die dänische Demokratie bis zu den Kommunalwahlen im Jahr 2021 bereitzustellen.
von
Günter Schwarz – 07.07.2020
Fotos: Kongernes Jelling