Deutscher Landerwerb spart dänischen Landwirten Geld
(Jordrup) – Seit 2017 wurden 3.000 Hektar in Syd- og Sønderjylland (Süd- und Südjütland) von deutschen Investoren erworben, die das Land in der Regel an dänische Landwirte verpachten. Insgesamt wurden inzwischen 3.000 Hektar in Syd- og Sønderjylland von deutschen Vermögensverwaltungs- und Versicherungsunternehmen erworben.
In Jordrup bei Kolding hat der Landwirt Niels Blem Sørensen seit zwei Jahren 145 Hektar Land von der deutschen Firma Agriworld Farminvest gepachtet. Das Unternehmen besitzt auch Grundstücke in anderen Teilen Europas sowie in Nord- und Südamerika.
In Jordrup hat Niels Blem Sørensen das Nutz- und Bewirtschaftungsrecht auf seinem landwirtschaftlichen Betrieb – er vermeidet eine hohe Verschuldung, wenn er Pacht für das Land zahlt. Einfach ausgedrückt kann man jetzt Bauer werden, ohne eigenes Land zu besitzen. 2018 schloss er die Vereinbarung mit Agriworld Farm-Invest beim Bau eines neuen Schweinestalls.
„Es machte für mich plötzlich Sinn, nicht alles Land selbst zu besitzen. Zumal ich gerade selbst eine große Investition getätigt hatte. Durch das Anpachten des Lands musste ich mich nicht weiter verschulden“, sagt Niels Blem Sørensen.
Im Jahr 2014 wurde es für Ausländer legal, in Dänemark landwirtschaftliche Flächen zu kaufen. So wurden seit 2017 rund 3000 Hektar in Syd- og Sønderjylland von ausländischen Investoren erworben, die das Land in der Regel an dänische Landwirte verpachten.
Laut Landbo Syd sind Investoren auch in der Region willkommen, sagt Vorsitzender Mogens Dall, der im Gegensatz zum Dänischen Ökologischen Landwirtschaftsfonds nicht befürchtet, dass ausländische Investoren die Preise für landwirtschaftliche Flächen hochtreiben.
„Der Preis einer Pacht liegt unter dem Nutzen derjenigen, die ihr Land verkaufen müssen – und neue Landwirte können günstiger und sicherer wirtschaften, indem sie das Land pachten, anstatt teure Schulden durch den Kauf von Land zu machen“, sagt Mogens Dall.
Der Vertrag von Niels Blem Sørensen über das gepachtete Land läuft in 11 Jahren aus. „Ich bin dann 63 Jahre alt, also müssen wir sehen, was danach passiert. Es muss Zeit zeigen“, sagt Niels Blem Sørensen.
von
Günter Schwarz – 08.07.2020
Foto: Privatfoto Niels Blem Sørensen