Ein atomgetriebenes russisches U-Boot hat am Donnerstag den Storebælt (Großen Belt) passiert und befindet sich derzeit in der Ostsee. Das bestätigte das dänische Verteidigungskommando am Freitagmorgen.

„Ich kann nicht so viel sagen, außer dass wir bestätigen können, dass es sich um ein U-Boot der Oscar-Klasse handelt, das durch den Storebælt gefahren ist“, sagt Lars Skjoldan, Pressesprecher des Verteidigungskommandos.

„Die U-Boote der Oscar-Klasse werden von zwei Kernreaktoren angetrieben und sind nuklearwaffenfähig. Kurz nach 16:00 Uhr am Donnerstag befand sich das 154 Meter lange U-Boot südlich von Gedser“, schreibt der schwedische Rundfunk- und Fernehsender SVT. Das U-Boot fuhr am Donnerstagmorgen über Wasser durch den Storebælt.

„Russische Kriegsschiffe haben das Recht, durch dänische Gewässer zu fahren, solange sie einige einfache Regeln einhalten“, sagt Lars Skjoldan.

Die schwedische Marine observiert das U-Boot während seines Aufenthalts in der Ostsee.

„Es hat die Fähigkeit, atomare Marschflugkörper zu tragen. Aber womit es derzeit ausgestattet ist, weiß ich nicht. Wir haben jedoch die Kontrolle darüber, was passiert“, sagt Major Kristina Swaan, Pressesprecherin der schwedischen Marine gegenüber SVT. „Wir verfolgen seinem Kurs. Das machen wir immer“, fügt sie hinzu.

Nach Angaben der Beredskabsstyrelsen (Rettungsbereischaftsbehörde) ist es das U-Boot „Orel“. Anfang des Jahres kündigte ein Kommandeur der russischen Marine an, dass die „Orel“ im Juli an einer Marineparade in Sankt Petersburg teilnehmen werde.

Die „Orel“ war 2018 ebenfalls in dänischen Gewässern und fuhr seinerzeit auch durch den Storebælt. Dabei wurde es unter anderem von einem Raketenkreuzer, einem Zerstörer und einem Hilfsschiff begleitet.

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Günter Schwarz – 11.07.2020

Foto: Beredskabsstyrelsen