Wechselndes Wetter und ein Rabattprogramm treiben mehr Touristen in die kulturellen Attraktionen. Wenn Sie in Dänemark Urlaub machen und einen Ausflug in ein Museum machen möchten, sollten Sie Ihren Besuch planen und ein Ticket im Voraus kaufen. Andernfalls ist es keineswegs sicher, dass Sie eingelassen werden.

Momentan besteht ein zusätzlicher Druck auf die kulturellen dänischen Einrichtungen, die aufgrund des Coronavirus noch die Abstandsanforderungen erfüllen müssen. Das gilt auch für das Kattegat Center in Grenaa, wo obligatorische Ticketreservierungen eingeführt wurden. Das sagt Ausstellungs- und Kommunikationsmanager Karsten Bjerrum Nielsen.

„In diesen Tagen, an denen wir alle erlaubten Einlasse verkauft haben, müssen wir Leute in der Warteschlange ablehnen. Glücklicherweise gibt es jeden Tag weniger davon, weil die Leute allmählich verstehen, dass es an vielen Orten Reservierungssysteme gibt. Und so können wir es schaffen“, sagt er.

Um solche Warteschlangen vor Sønderborg Slot zu vermeiden, empfiehlt das Museum Sønderjylland den Besuchern, den Besuch des Schlosses auf nächste Woche zu verschieben.

„Wir werden von Besuchern überrannt, die unsere Ausstellungen sehen und das Schloss erleben wollen. Und das ist schön. Wir möchten aber auch, dass die Menschen hier bei uns gute Erfahrungen machen und ein Erlebnis mit nach Hause nehmen“, sagt Karsten Bjerrum Nielsen.

Bei Visit Aarhus, das über eine Vielzahl von Attraktionen wie das Moesgaard Museum und das Aros Kunstmuseum informiert, freut sich Direktorin Pia Lange Christensen, dass Touristen und weitere Besucher in die Kulturstätten strömen – und dass mehr Häuser ausverkauft sind, ebenso wie einige von ihnen Publikumsrekorde gebrochen haben. Und sie ist überzeugt, dass sie sowohl die Coronabeschränkungen als auch die vielen Besucher des Sommers bewältigen können.

„Ich denke, die Attraktionen sind wirklich gut für die Kommunikation und Weiterbildung und haben ihre Vorsichtsmaßnahmen getroffen, indem sie beispielsweise die Ticketbuchungen vorgenommen haben, bei denen Besucher im Voraus buchen müssen. Im Großen und Ganzen waren sie sehr gut darin, die neuen Sicherheitsanforderungen zu übernehmen und die erforderlichen sicherheitsschaffenden Maßnahmen zu ergreifen“, sagt sie.

Laut Pia Lange Christensen beruht das gestiegene öffentliche Interesse auf einer Kombination aus wechselndem Sommerwetter, dem Sommerpaket der Regierung, das unter anderem die Hälfte des Eintrittspreises für Museen kostet, und der Tatsache, dass mehr Dänen ihre Sommerferien zu Hause verbringen. „Und dann haben wir viel getan, um auf die vielfältigen kulturellen Möglichkeiten in Dänemark aufmerksam zu machen“, fügt sie hinzu.

Und Pia Lange Christensen erwartet, dass das Interesse auch im Hochsommer anhält. Aber es ist auch notwendig, sagt sie. „Es ist wichtig zu bedenken, dass es einen großen Rückstand für die Kulturstätten gibt. Es gab viele Monate finanzieller Dunkelheit, die hereingebracht werden müssen. Daher ist es wirklich positiv, dass es jetzt viele Gäste gibt, aber es besteht auch eine Notwendigkeit dafür“, meint sie.

An Regentagen können maximal 900 Gäste in Sønderborg Slot, das keine Online-Vorbestellung anbietet, gleichzeitig eingelassen werden. Wenn die Sonne scheint und die Gäste auch nach draußen gehen können, wird die Anzahl auf das Maximum erhöht und jeweils 1.300 Besucher können täglich eingelassen werden.

Im Tirpitz Museum in Blåvand ist die Online-Bestellung dagegen obligatorisch geworden, um ein Anstehen vor dem Museum zu vermeiden. „Hier kann es aber auch schwierig sein, ein Ticket online zu bekommen“, sagt Sten Tøstesen, stellvertretender Direktor der Vardemuseerne und merkt an: „Online ist bis Samstagnachmittag ausverkauft. Es ist ziemlich gewaltig.“

Auf der Sønderborg Slot hingegen haben Besucher keine Möglichkeit, ein Ticket von zu Hause aus zu bestellen, sondern müssen die Chance nutzen und persölich erscheinenen, sagt Museumsleiter Henrik Harnow. Aber auch hier können die Mitarbeiter dabei zusehen, wie die Warteschlange draußen Tag für Tag anwächst.

Im Rahmen des Sommerpakets der Regierung gibt es während der Sommerferien der Schulen und auf Eintrittskarten für ausgewählte Kultur- und Unterhaltungseinrichtungen einen Rabatt von 50 Prozent.

Das Rabattangebot gilt für:

  • Museen
  • Theater
  • Veranstaltungsorte und Orchester mit sitzendem Publikum
  • Revuen
  • Zirkusse
  • Weiterbildungseinrichtungen
  • Gewerkschaftseinrichtungen
  • wissenspädagogische Lehrzentren
  • Zoos

Quelle: Kulturministeriet

von

Günter Schwarz – 16.07.2020

Fotos: Museum Sønderjylland