(Klein Nordende) – Ein Großfeuer zerstörte am Freitagabend in Klein Nordende im Sandweg ein historisches Anwesen aus dem 18. Jahrhundert. Die Feuerwehr war mit mehr als 120 Einsatzkräften vor Ort und musste für eine ausreichende Wasserversorgung lange Schlauchleitungen legen. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand, der Sachschaden ist immens.

Die Klein Nordender Feuerwehr wurde am Freitagabend um 22:24 Uhr zum Brand eines reetbedeckten Gebäudes in den Sandweg alarmiert. Nur wenige Minuten später wurde die Feuerwehr Elmshorn, wegen des Feuerscheins und der starken Rauchentwicklung nachalarmiert. Am Einsatzort bestätigte sich dann die Situation, die ein Anrufer der alarmierenden Leitstelle West in Elmshorn schilderte: An der Straße brannte das Reetdach eines ehemaligen Wohn- und Wirtschaftsgebäudes, im hinteren Bereich des Anwesen brannte außerdem eine ebenfalls mit Reet bedeckte frühere Scheune.

Noch während der Erkundungsphase breitete sich das Feuer so brisant aus, dass ein Einfamilienhaus auf dem Nachbargrundstück in Gefahr war. Das Gebäude mit einer Grundfläche von über 300 Quadratmeter, sowie die etwas kleinere Scheune standen zu diesem Zeitpunkt lichterloh in Flammen und waren nicht mehr zu retten – daher konzentrierten sich die Erstmaßnahmen darauf, das benachbarte Gebäude zu schützen. Dies ist den Einsatzkräften um Wehrführer Martin Höppner gelungen. Menschen waren nicht in Gefahr, das betroffene Gebäude ist unbewohnt und war zum Verkauf ausgeschildert, die Bewohner des Nachbargebäudes haben sich selbst ins Freie begeben.

Für die eigentliche Brandbekämpfung musste zunächst einmal umfangreich eine Wasserversorgung aufgebaut werden – das Gebäude befand sich in etwa 250 Meter von der nächsten größeren Straße, der B 431, entfernt. Aus dem Hydrantennetz und aus einem offenen Gewässer bauten die Einsatzkräfte eine Wasserversorgung auf. Dazu waren weitere Einsatzkräfte aus Seester, Uetersen und vom Kreisfeuerwehrverband nachalarmiert worden. Letztere unterstützte mit dem Sondermodul Schlauchwagen der Feuerwehrbereitschaft zum einen den Aufbau der Wasserversorgung, zum anderen unterstützte die Technische Einsatzleitung die Organisation und Abwicklung des Einsatzes. Hierbei unterstützten auch die Kreiswehrführer Frank Homrich und Stefan Mohr.

Insgesamt waren ca. 120 Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort. Hinzu kommen Kräfte der DRK Betreuungsgruppe Elmshorn und Wedel, die die Einsatzkräfte vor Ort verpflegten und versorgten, des Rettungsdienstes, der zur Absicherung der Einsatzkräfte bereitstand und der Polizei, die die B 431 sperrte und die Brandursachenermittlung vor Ort aufnahm.

Beide Gebäude brannten vollständig nieder und fielen im Einsatzverlauf in sich zusammen. Um 04:40 Uhr meldete die Feuerwehr dann „Feuer aus“. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits erste Einsatzkräfte aus dem Einsatz entlassen. Etwa eine Stunde später wurde der Einsatz soweit zurückgebaut, dass nur noch ein Löschfahrzeug vor Ort verblieb um eine Brandwache zu stellen.

Einsatzkräfte Feuerwehr Klein Nordende: 35 mit vier Fahrzeugen, Feuerwehr Elmshorn: 25 mit sieben Fahrzeugen, Feuerwehr Uetersen: 25 mit sechs Fahrzeugen, Feuerwehr Seester: 25 mit drei Fahrzeugen, Kreisfeuerwehrverband Pinneberg: 15 mit sieben Fahrzeugen, Einsatzleiter: Martin Höppner, Wehrführer FF Klein Nordende

Quelle: Pressemitteilung des Kreisfeuerwehrverbands Pinneberg vom 18.07.2020 um 08:59 Uhr

überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 18.07.2020

Foto: Freiwillige Feuerwehr Klein Nordende