Mit Kühlschrank Fenster zertrümmert – Fluchtversuch eines inhaftierten Mannes im Schmuggelfall
(København) – Nach sechs Monaten Haft versuchte einer der vier Häftlinge in dem Fall des Kokainschmuggels vom Februar dieses Jahres am Dienstagabend eine dramatische Flucht.
Ungefähr ein halbes Jahr nach der Untersuchungshaft im spektakulären Fall des „Duncan Island“-Drogenschmuggels in den Gewässern vor Lolland versuchte ein 41-jähriger Lette am Dienstagabend, aus dem Vestre-Gefängnis in København zu fliehen. Das schreibt die Boulevardzeitung „Ekstra Bladet“, die weiter schreibt, dass der Ausflug in die Freiheit nur von kurzer Dauer war.
Nachdem der Mann mit einem Kühlschrank ein Fenster im Gefängnis eingeschlagen hatte, sprang er vom Gebäude hinunter und brach sich ein Bein. Københavns Politi (Kopenhagen Polizei) konnte den entkommenen Gefangenen kurz darauf im Krankenhaus Hvidovre festnehmen, wo er wegen seiner Verletzungen behandelt wurde. Dieses wird von Knud Hvass, Leiter der Abteilung für organisierte Kriminalität bei Københavns Politi, gegenüber dem „Ekstra Bladet“ bestätigt.
Der Lette sitzt als einer von vier Untersuchungshäftlingen in dem Fall, in dem das Frachtschiff „Duncan Island“ am 15. Februar dieses Jahres benutzt wurde, um 100 Kilo Kokain in den Gewässern zwischen Lolland und Langeland an Land zu bringen.
Das Frachtschiff war vor allem mit Bananen und Brokkoli beladen. Es kam im Januar von Häfen in Ecuador und Mexiko, bevor es Helsingborg in Schweden anlief. Nachdem das Schiff Helsingborg in Schweden verlassen hatte, schlug es den Umweg über den Storebælt (Großen Belt) anstatt den kürzeren Weg durch den Øresund ein, um nach St. Petersburg in Russland zu kommen.
Am südlichen Ausgang des Storebælts wurde die illegale Fracht vor Langeland ins Wasser geworfen, wo drei Personen in einem wartenden Boot die Drogen an Land transportierten. Kurz darauf enterte die Polizei das Schiff bei einer größeren Operation.
Südlich von Gedser betieg das 178 Meter lange Kühlschiff die dänische Polizei bestiegen, und die insgesamt 24 Besatzungsmitglieder wurden festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht. Die drei Personen des Bootes, die die Drogen angenommen hatten, wurden ebenfalls an der Küste von Langeland festgenommen, wo sie die Fracht in ein wartendes Auto packten.
23 Seeleute der Besatzungsmitglieder wurden anschließend nach Abschluss der Ermittlungen freigelassen.
von
Günter Schwarz – 29.07.2020
Fotos: Københavns Politi