(Korsør) – Am Montag legte die Storebæltsfærgen (Große Belt Fähre) „MF Broen“ in Halskov auf Sjælland (Seeland) an, wo sie künftig als Kulturschiff eingesetzt wird. Der Mann hinter der Idee dafür kämpfte jedoch stets darum, sie nach Nyborg zu bringen.

„What shall we do with the drunken sailor?“ erklang es am Kai in Halskov bei Korsør, wo sich eine große Menge Menschen mit Fahnen in den Händen versammelt hatten. Sie waren dort, um die legendäre Storebæltsfærgen „MF Broen“ zu empfangen, die am Montag im Hafen ankam und dort dauerhaft als neues Museums- und Kulturschiff liegen wird.

Es waren viele Menschen versammelt, als die Storebæltsfærgen „MF Broen“ in ihrer neuen Heimat ankam.

Einer, der auch an den Feierlichkeiten teilnahm, war Palle Reimer. Er hatte die Idee für das Fährmuseum und hat ansonsten einen guten Kampf geführt, um die Fähre in Nyborg an ihren ursprünglichen Liegeplatz zu bringen. Aber die Kommune war nicht einverstanden, so dass die Fähre jetzt in Korsør weiterleben wird.

„Nyborg wollte es überhaupt nicht, deshalb ist es schön zu sehen, dass sie das Schiff hier in Korsør wollen. Es ist ein Festtag für mich, dass es erhalten bleibt“, sagt Palle Reimer aus Nyborg.

Die historische Storebæltsfærgen „MF Broen“ hat seit ihrem Bau im Jahr 1951 viel erlebt. Sie ist eine der letzten erhaltenen Storebæltsfærgen.

Sie wurde gebaut, um zwischen Nyborg und Korsør zu pendeln. Dann fuhr sie zu den neuen Fähranlegeplätzen Knudshoved und Halskov. Seitdem hat sie auch als Gaststätte mit Getränken und als Disco-Fähre in Odense gedient.

Jetzt bekommt sie eine neue Rolle in ihrem Lebenslauf in Korsør, wo die „MF Broen“ als Kulturschiff ein Stück dänischer Geschichte repräsentieren soll. „Auf ihr wird eine Ausstellung über den Bau der Storebæltsbroen (Große Belt Brücke) gezeigt werden. Besucher können sich dort an Bord über die Geschichte der Brücke informieren und dann hinausgehen und sich die Storebæltsbroen ansehen. Darüber hinaus soll das Schiff auch die Geschichte des Fährdienstes erzählen, da er ein wichtiger Bestandteil der DNA von Korsør ist“, sagt Torben Hjelm von der Kommune Slagelse. Er freut sich, dass die alte Fähre in die Kommune gebracht wurde, für die derzeit finanzielle Mittel vom Staat für das neue Fährprojekt beantragt wurden.

Palle Reimer arbeitete mehrere Jahre an dem Projekt der „MF Bron“ und daran, sie in seinen Heimatort, in die Kommune Nyborg zu bringen. Er wollte daraus ein Museum und eine Kultureinrichtung machen. Dieses scheiterte jedoch bereits 2017 aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über den Standort und die Finanzierung des Vorhabens. „Wir hatten alles mit dem Projekt fertig, aber Nyborg sagte nein, und so möchte ich der Stadt Korsør und der Kommune Slagelse für die Annahme danken. Sie haben hier definitiv den Sack zugemacht!“ sagt Palle Reimer.

Erland Porsmose hat ein Buch über die historische Fähre „MF Broen“ veröffentlicht.

Der Museumsdirektor der Østfyn-Museen, Erland Porsmose, war auch daran beteiligt, das Fährprojekt nach Nyborg zu bringen. Er meinte auch, es wäre der ideale Ort dafür. „Ich ärgere mich über die Entscheidung Nyborgs. Die Fähre „MF Broen“ hätte in Nyborg ein großes Highlight werden können, wo sie an ihrem ursprünglichen Ort hätte liegen können, um einen Teil der maritimen Geschichte Dänemarks zu erzählen. Es wäre eine noch schönere Geschichte gewesen“, sagt Erland Porsmose und fährt fort: „Aber heute möchte ich mich freuen, dass es tatsächlich gelungen ist, das einzigartige Stück dänischer Fährgeschichte wenigstens zu bewahren.“

von

Günter Schwarz – 04.08.2020

Foto: Kommune Slagelse