Die Syd- og Sønderjyllands Politi (Süd- und Südjütland Polizei) erhält derzeit mehr Meldungen und Anzeigen über digitale Sexualstraftaten als üblich. Derzeit handelt es sich um einen Anstieg der Fälle von digitalen Sexualstraftaten, von denen häufig Mädchen und jüngere Frauen betroffen sind.

Die Polizei gibt ein konkretes Beispiel von einem 17-jährigen Mädchen aus Sønderjylland (Südjütland). Jemand, den sie nicht kannte, hatte sich Zugang zu ihren intimen Fotos verschafft, die in der Cloud versteckt waren. Und sie wurde jetzt erpresst, mehr Fotos sowie Videomaterial von sich selbst zu veröffentlichen. Andernfalls würden die ersten Bilder an die Klassenkameraden ihrer Schule und an alle anderen, die sie in den sozialen Medien kannte, gesendet.

Das Mädchen wurde immer wütender und verunsicherter. Und erst nach vielen Monaten vertraute sie sich einer Freundin an, und dieses führte dazu, dass der Fall bei der Syd- og Sønderjyllands Politi angezeigt wurde, die in dem Fall derzeit ermittelt. Dieses wird von der Syd- og Sønderjyllands Politi in einer Pressemitteilung angegeben.

Der stellvertretende Polizeiinspektor Christian Østergård von der Polizeipräventionsabteilung in Syd- og Sønderjylland fordert Eltern, Behörden, Bildungseinrichtungen und Verbände usw. auf. Verantwortung zu übernehmen, um den Trend umzukehren.

Stellvertretender Polizeiinspektor Christian Østergård von der Polizeipräventionseinheit in Syd- og Sønderjylland.

„Die Polizei und Staatsanwaltschaft können diese Aufgabe nicht alleine lösen. Wir können die Fälle nicht verhindern, denn wir können in den Fällen nur ermitteln, diese gezielt strafrechtlich verfolgen und Täter der Justiz zuführen. Aber wenn wir dieses Problem wirklich lösen wollen, muss das Verhalten geändert werden. Jeder muss sich bewusst sein, dass es in keiner Weise in Ordnung ist, digitale Sexualstraftaten zu begehen“, betont Christian Østergård.

Er weist darauf hin, dass die Polizei normalerweise zwei Arten von Meldungen und Anzeigen erhält. Einerseits kann es jemanden geben, der in böser Absicht handelt. Zum Beispiel, dass ein enttäuschter Ex-Freund intime Bilder über soziale Medien an andere sendet oder dass unbekannte Täter Zugang zu den Bildern erhalten haben und das Mädchen dann erpresst wird, mehr Bilder bzw. Videos ins Netz zu stellen.

Es kann sein, dass jemand aus Enttäuschung oder Wut intime Bilder, die er erhalten hat, an andere sendet, ohne sich dessen bewusst zu sein, dass es illegal ist, genauso wie er nicht weiß, dass das Teilen der Bilder des Mädchens diese verletzt.

Der stellvertretende Polizeiinspektor Chrstian Østergaard drängt darauf, dass die Schulen das Thema in den älteren Klassen aufgreifen und dass Vereine, Freizeitclubs usw. Stellung zur Notwendigkeit einer Aufklärung in diesem Bereich nehmen und beispielsweise einfache Hausregeln für den Einsatz mobiler Kameras einführen.

Hinweise:

  • Senden oder teilen Sie niemals intime Bilder
  • Löschen Sie intime Bilder
  • Hören Sie auf, zu private Bider zu verbreiten
  • Sagen Sie Nein!
  • Suchen Sie Rat
  • Weitere gute Ratschläge finden Sie auf Det Kriminalpræventive Råds hjemmeside (der Website des Kriminalpräventiv Rats).

von

Günter Schwarz – 05.08.2020

Fotos: Syd- og Sønderjyllands Politi