Das Strickfestival von Fanø wurde abgesagt, aber die Gäste kommen trotzdem
(Fanø) – Mit der Aufrechterhaltung des Versammlungsverbots wurde das diesjährige Strickfestival auf der Nordseeinsel Fanø abgesagt. In jedem Fall offiziell. Inoffiziell sieht es ganz anders aus.
Mit mehr als 10.000 Gästen ist das Strickfestival auf Fanø eine große jährliche Veranstaltung. Und es ist eine wirtschaftliche Spritze der Insel, wenn die Gäste des Festivals zusammen etwa 30 Millionen Kronen (4.03 Mio. Euro) in die Kassen der örtlichen Händler spülen.
Daher war die Aussicht auf eine Absage des Festivals für die örtlichen Händler besonders schlecht. Normalerweise begehen sie mit dem Strickfest ein gutes Saisonende, das genauso lukrativ ist wie ein ganzer Monat in der Hochsaison.
„Die Absage war ein schwerer Schlag für die Inselwirtschaft, und wir freuen uns umso mehr, dass dieses Jahr so viele Strickerinnen ihre Buchung behalten haben und angereist sind“, sagt Christel Seyfarth, die das Festival organisiert.
Jeder, der ein Ticket für das diesjährige Strickfestival gebucht hatte, wurde von den Organisatoren kontaktiert und angeboten, sein Geld zurückzubekommen, für das Festival im nächsten Jahr umzubuchen oder das Ticket zu behalten. „Fast alle haben beschlossen, nicht abzusagen. Sie denken, sie kommen trotzdem, und wir haben ein schönes Strickwochenende“, sagt Christel Seyfarth.
Obwohl die treuen Strickerinnen immer noch große Unterstützung finden, wird dieses nur ein kleines Pflaster auf der finanziellen Wunde sein. „In einem normalen Jahr werden 2/3 der Tickets auf dem Festival selbst verkauft, so dass immer noch weit weniger Besucher als bei einem echten Strickfestival anwesend sind. Deshalb machen wir jetzt einige Pop-up-Events und haben hoffentlich ein schönes Strickwochenende“, sagt Christel Seyfarth.
Die Begeisterung und die Aussicht auf viele glückliche Gäste auf Fanø freut den stellvertretenden Bürgermeister Erik Nørreby, Venstre (Rechtsliberale Partei). „Wenn die Mehrheit der Gäste trotzdem kommt, ist das wirklich positiv. Es wird eine zusätzliche Woche in der Hochsaison. Es ist gut für die lokalen Unternehmen und ich als stellvertretender Bürgermeister kann mich nur darüber freuen“, sagt Erik Nørreby.
von
Günter Schwarz – 19.08.2020
Foto: Strikkefestival