(Nexø) – Die Verhandlungen zwischen der EU und Grønland über ein Fischereiabkommen sind ins Stocken geraten. Im schlimmsten Fall könnte es bedeuten, dass sich die Trawler Rederei „Ocean Prawns A/S“ vom Fischen und von jährlich 25.000 Tonnen Kaltwasser-Shrimps und von Heilbutt bester Qualität vor Grønland verabschieden muss.

Seit den 70er Jahren fischen Schiffe der „Ocean Prawns A/S“ – mit einer ständigen Basis in Nexø auf Bornholm – vor Grønland nach Garnelen. „Aber bei dem Garnelenabenteuer könnte das Risiko bestehen, im neuen Jahr zu enden, wenn nicht die Verhandlungen über ein Fischereiabkommen zwischen Grønland und der EU fortgesetzt werden“, sagt Ocean Prawn-Eigentümer Kristian Barslund Jensen gegenüber der Fachzeitschrift „Fiskeri Tidende“.

Das derzeitige Abkommen gibt Fischern aus der EU – einschließlich des Ocean Pawns-Trawlers „Ocean Tiger“ – das Recht, den Teil der Quoten zu fischen, den die grønlandsk (grönländischen) Fischer nicht selbst nutzen. Aber die Grønlænderne (Grönländer) glauben nicht, dass sie davon einen Nutzen haben. Dieses liegt daran, dass die grønlandsk Fischer laut Direktor Daniel Barslund die Möglichkeit haben, die nicht gefischten Quoten auf die Quote des nächsten Jahres zu übertragen. Und dass Grønland auf diese Weise von Jahr zu Jahr eine Menge Garnelen vor sich herschiebt, die zwei- bis viermal so groß ist wie die Menge, die die „Ocean Tiger“ fangen darf.

„Das ist nicht fair. Die Grønlænderne investieren und wollen verständlicherweise selbst fischen, aber sie können unsere Geschichte nicht einfach ignorieren“, sagt Kristian Barslund Jensen zu „Fiskeri Tidende“ und verweist auf die Tatsache, dass der Zugang der EU-Fischer zu grönländischen Gewässern Teil des Abkommens war, als Grønland die EG mit der Gegenleistung für ein Freihandelsabkommen Grønlands zum Gemeinsamen Markt verließ.

Die Verhandlungen zwischen der EU und Grønland wurden beim letzten Treffen zwischen den Parteien am 8. Juli unterbrochen, und die „Ocean Prawns A/S“ hat sich nun in der Hoffnung an Fischereiminister Mogens Jensen (Socialdemokraterne), Umweltministerin Lea Wermelin (Socialdemokraterne) und EU-Parlamentarier Søren Gade (Venstre / Rechtsliberale Partei) gewandt , dass es die Verhandlungen wieder aufgenommen werden. Und die Bornholmer Reederei äußert gegenüber der „Fiskeri Tidende“, dass sich die Angelegenheit dem Niveau der Regierungschefs nähert.

von

Günter Schwarz – 22.08.2020

Foto: Ocean Prawns A/S