(Odense) – Langfristig wird eine „Gesundheitsdrohne“ Medikamente und Blutproben zwischen dem Universitätsklinikum Odense und ihren Stationen in Svendborg und auf Ærø transportieren.

Das ist die Perspektive hinter den Testflügen mit einer Drohne, die am heutigen Mittwoch beginnt. „Ab dem Zeitpunkt, an dem heute die Blutprobe einem Patienten auf Ærø entnommen wird, kann es bis zu 14 Stunden dauern, bis sie das Odense Universitetshospital erreicht. Mit der Drohne verkürzen wir die Transportzeit erheblich, und dieses ist sowohl für den Patienten als auch für das Krankenhaus von Vorteil“, sagt Projektmanager Mathias Vinter, der für die Firma Holo arbeitet, die einer der Partner des Drohnenprojekts ist.

Wenn Proben und Medikamente zwischen Odense und Ærø verschickt werden sollen, ist man – wie momentan noch – auf Fährüberfahrten angewiesen. Das können wir mit der Drohne vermeiden. Laut dem Projektmanager kann die Drohne in einigen Fällen Patienten vor einem Krankenhausaufenthalt bewahren und so den Druck auf die Krankenhausbetten verringern.

Das Projekt befindet sich jedoch noch in der Anfangsphase. Wenn die Drohne am Mittwoch über dem Odense Universitetshospital in die Luft geschickt wird, ist die Ladung Kopfschmerzpillen. Sie werden zwischen verschiedenen Stationen im Krankenhaus transportiert.

„Wir befinden uns noch in der Versuchsphase dieses Projekts. Wir haben noch nicht angefangen, es in die Praxis umzusetzen. Wir hoffen jedoch, dass wir im Jahr 2021 lange Flüge durchführen und Blutproben zwischen Ærø und Odense transportieren können“, sagt Mathias Vinter.

Sollte sich herausstellen, dass es ein Erfolg wird, könnte das Konzept laut Projektmanager auf das ganze Land übertragen werden. „Es wird mehr Vorteile geben, insbesondere für die Inselgemeinden. Wir können Medikamente und Geräte ausfliegen und können so die Behandlung dezentralisieren“, sagt Mathias Vinter.

Die Syddansk Universitet (Süddänemark Universität) hat in einer Pressemitteilung eine Schätzung genannt, dass bis zu 200 Mio. Kronen (26,86 Mio.Euro) pro Jahr eingespart werden können, wenn das Drohnenprojekt landesweit eingeführt wird.

von

Günter Schwarz – 26.08.2020

Foto: Syddansk Universitet