Historiker: „Das Koldinghus steigt in eine ganz andere Liga auf“
(Kolding) – Der Historiker und Königshaus-Experte Lars Hovbakke Sørensen glaubt, dass das Koldinghus endlich sein Potenzial ausschöpft, nachdem ein Schatz des Königshauses nun in die Stadt gekommen ist.
Das alte königliche Schloss in Kolding, das Koldinghus, das in der Mitte des 12. Jahrhunderts angelegt wurde, wird nun Teil eines Dreiblattklees mit den Schlössern Rosenborg und Amalienborg sein. Hier werden die Schätze und Effekten des Königshauses im Einklang mit den beiden anderen königlichen Schlössern ausgestellt werden.
Es ist höchste Zeit, sagt der Historiker und Königshaus-Experte Lars Hovbakke Sørensen. „Das Koldinghus steigt jetzt in eine völlig andere Liga auf. Jetzt bekommt der königliche Palast endlich den Status, den er verdient. Tatsächlich denke ich, dass es schon vor 30-40 Jahren hätte sein sollen. Das Koldinghus ist die einzige der rund 40 königlichen Burgen aus dem Spätmittelalter, die nicht vollständig verschwunden oder zerstört sind. Es ist daher höchste Zeit, hier nationale Geschichte zu zeigen“, sagt Lars Hovbakke Sørensen.
„Es ist eine völlig ungewöhnliche Ausstellung, zu der sie jetzt gehören. Die Ausstellungsstücke sind oft sehr wertvoll, und dann ist es etwas ganz Besonderes, dass alles der königlichen Familie gehörte. Das Koldinghus werde sich daher von den anderen nationalen Geschichtsmuseen in Dänemark unterscheiden“, sagt er.
Das Koldinghus wird nun Teil der königlichen Sammlung sein. Daher bekommt das Haus jetzt auch einen neuen Direktor, da es von einem lokalen Geschichtsmuseum zu einem nationalen übergeht. Der neue Direktor ist Thomas C. Thulstrup, der im Februar eine Ausstellung plant, in der unter anderem die Krone von Christian IV. gezeigt wird.

Laut Lars Hovbakke Sørensen ist es nach Christian IV. Sinn, nach Kolding zurückzukehren. Kong Christian IV., König von Dänemark und Norwegen sowie Herzog von Holsten und Slesvig von 1588 bis 1648, verbrachte viel Zeit im Koldinghus. „Er mochte den Ort und baute deshalb auch viel um. Das Koldinghus ist daher sehr von ihm beeinflusst. Zu dieser Zeit reisten die Könige viel mehr durch das Land, aber es war von König zu König sehr unterschiedlich, wie oft sie in das Koldinghus einzogen. Aber Christian IV. Hatte eine große Liebe für den Ort“, sagt Lars Hovbakke Sørensen.

BILD: Koldinghus-a – Dieses ist die königliche Krone von Kong Christian IV., die sich seit dem Tod des Königs am 28. Februar 1648 auf Schloss Rosenborg in København nicht mehr außerhalb Sjællands (Seelands) befunden hat. Das ist seit 372 Jahren. Foto: Kongernes Samling, Amalienborg
von
Günter Schwarz – 29.08.2020
Foto: Koldinghus