2500 Jahre altes Dorf in der Nähe eines Wohngebiets entdeckt
(Grauballe) – Eine Ausgrabung in der Nähe des Dorfes Grauballe in der Kommune Silkeborg enthüllt Grabstätten und mehrere Bauernhöfe, die vor 2.500 Jahren von Menschen bewohnt wurden. Vor 2500 Jahren lebten bis zu 100 Menschen aus der Eisenzeit in einem Dorf, in dem heute gepflügtes Land ist. Es zeigt eine Ausgrabung, zu der das Museum Silkeborg am vergangenen Wochenende neugierige Menschen eingeladen hat.
Für das ungeübte Auge kann es schwierig sein, die eingezäunten eisenzeitlichen Höfe und Grabstätten im Schlamm zu erkennen, aber Archäologen haben eindeutige Beweise dafür gefunden, dass Gebäude und Gehege genau hier standen. „Insbesondere haben wir schwarze Flecken im Boden gefunden. Sie sind Überreste von Pfosten, die Häuser und Zäune getragen haben“, sagt Museumsinspektor im Silkeborg Museum Peter Mohr Christensen. „Und dann fanden wir ein paar Gräber, die ziemlich schlecht ausgestattet waren“, fügt er hinzu.

Die Auswertung der Funde zeigen, dass die Menschen, die vor 2500 Jahren im Dorf lebten, Bauern waren und es sich zu dieser Zeit um ein ganz normales Dorf handelte. „Auf jedem Hof lebten wahrscheinlich eine Familie und dann einige Diener oder Sklaven. Also 8 bis 10 Leute auf einem solchen Bauernhof“, erklärt der Museumsinspektor.
Grauballe ist wahrscheinlich am bekanntesten als der Ort, an dem die Moorleiche des Grauballemanden (Grauballe-Mann) vor fast 70 Jahren in einem Moor gefunden wurde. Er soll 200 Jahre nach dem Dorf gelebt haben, das jetzt einige Kilometer vom Moor entfernt ausgegraben wurde.

Gerade aus diesem Grund haben einige Einheimische die seit dem Frühjahr stattfindenden Ausgrabungen mit Spannung verfolgt. Und so kamen etwa 80 Neugierige vorbei, als am Samstag eine offene Ausgrabung stattfand.
Einer von ihnen war Brian Elkjær Jensen, der in Grauballe lebt. „Wir waren uns bewusst, dass dieser Bereich für das Museum ziemlich interessant war, daher war es aufregend, heute hierher zu kommen und zu sehen, was sie gefunden haben. Sie haben die Grauballe-Frau aber nicht gefunden, es wird wahrscheinlich nächstes Mal sein“, lacht er.
Aber obwohl die Archäologen diesmal nicht die wirklich großen Funde gemacht haben, hat es trotzdem Spaß gemacht, die Ausgrabung zu besuchen, wie es sich anhört. „Wenn man es so weit zurück datieren kann, ist es ein bisschen lustig zu bedenken, dass wir am selben Ort leben“, erklärt er.

Das eisenzeitliche Dorf liegt am Rande eines neu erbauten Wohngebiets in Grauballe. Laut Archäologen war dieses Dorf vor 2500 Jahren etwas südlich dem heutigen Grauballe gelegen und bevor sich das Dorf im Mittelalter dort befand, wo es sich noch heute befindet.
„Grauballe war lange Zeit ein Dorf mit 4 bis 5 Bauernhöfen, und jetzt gibt es dieses große Siedlungsgebiet. Wir haben die Neubauten von Gebäuden hier draußen verfolgt, während Grauballe gewachsen ist“, sagt Museumsinspektor Peter Mohr Christensen.
Neben den Bauernhöfen und den umliegenden Gehegen haben Archäologen während der Ausgrabung fünf Gräber gefunden. Eines der Gräber war mit einigen verklumpten Steingutgefäßen und einem rostigen Eisenmesser ausgestattet. Gleichzeitig haben die Archäologen in einem der ausgegrabenen Häuser ein Keramikfragment eines Topfes gefunden. Dieses ist laut Museumsinspektor ein auffälliger Kontrast.
von
Günter Schwarz – 31.08.2020
Fotos: Silkeborg Museum